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Juni 2019

Filmfest München: FOR SAMA von Waad Al Kateab und Edward Watts

woman with video camera looks through the monitor from a window down on a destroyed street

Die verzweifelte Situation in der syrischen Stadt Aleppo war oft ein Thema in den Nachrichten. Man wusste, dass es schlimm war. Der Dokumentarfilm FOR SAMA eröffnet aber eine neue Dimension. Waad Al Kateab hat mit ihrer Video-Kamera die Situation von 2012 bis 2016 beständig dokumentiert. Einige ihrer Aufnahmen hat sie in dieser Zeit auf den sozialen Medien geteilt. Nun hat sie zusammen mit Edward Watts aus ihrem Material einen Dokumentarfilm gemacht.

Die 90 Minuten vermitteln eine Kontinuität der Geschehnisse und menschlichen Schicksale. Es gibt sehr viele erschütternde Bilder aus dem Krankenhaus, wo ihr Mann arbeitet. Sie zeigen durch die Bombenangriffe des Assad Regimes schwer verletzte oder tote Kinder, Blut, unsäglichen Schmerz der Zurückgebliebenen, aber auch einen starken Zusammenhalt.

Unter der Belagerung bringt die Regisseurin ihre Tochter Sama zur Welt. Sama ist der Film gewidmet und sie ist in gewisser Weise auch die Hauptdarstellerin im Film. In all dem Schrecken ist sie ein Gegenentwurf. Ein Symbol für den unbedingten Willen zum Leben, für die Freude und für die Solidarität zwischen Menschen.

Im Anschluss an den Film wünscht sich die Regisseurin, dass der Film ein Bewusstsein schafft, was in Syrien passiert. Sie möchte mit dem Film dazu beitragen, dass das Überschreiten der "Roten Linien", wie das Bombardieren von Krankenhäusern, nicht einfach so hingenommen wird.

Derzeit wird FOR SAMA auf vielen Festivals gezeigt und ist in Cannes als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Bald wird Waad Al Kateab den Film auch bei der UN vorstellen. Wer sich zu dem Film auf dem Laufenden halten möchte, kann sich über die Website des Films informieren (https://www.forsamafilm.com/).

Filmfest München - Impression: DIE NEUE ZEIT von Lars Kraume

team mitglieder der fernsehserie die neue zeit auf der kino bühne bei der premiere


Begeistert wurde am zweiten Festivaltag die Premiere von DIE NEUE ZEIT von Lars Kraume (auf dem Foto 3. von rechts) gefeiert. In fünf Stunden verfolgt die Fernsehserie die Jahre des Bauhaus unter der Leitung von Walther Gropius. Neben Gropius steht aber fast noch mehr eine seiner Studentinnen im Mittelpunkt: die Künstlerin Dörte Helm. Dargestellt wird sie mit funkelnder Energie von Anna Maria Mühe. Zur Seite steht ihr im Film die ebenfalls sehr überzeugende und unverkrampft frisch aufspielende Valerie Pachner.