Berlinale 2013: Special Screenings im Forum

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Filmstill aus PORTRAIT OF JASON von Shirley Clarke

Neben dem Wettbewerb hat auch das Forum eine Reihe mit Special Screenings. Gezeigt werden historisch besonders wertvolle Filme, die so vor dem Vergessen bewahrt werden. Einer dieser Filme ist LE COUSIN JULES, der einzige Langfilm von Dominique Benicheti. Das als Meilenstein des Dokumentarfilms beworbene Filmkunstwerk widmet sich dem ritualisierten Alltag eines 80-jährigen Burgunder Bauern und Eisenschmieds.

Eine Besonderheit ist auch CHEONGCHUN-EUI SIPJARO (Crossroads of Youth) von Ahn Jong-hwa. Es ist der älteste erhaltene koreanische Spielfilm. Gezeigt wird der Stummfilm mit Orchester, Sängern und Erzählern.

Bei vielen Filmen reicht es nicht aus, sie nur zeigen. Will man sie bewahren, muss man auch ihren materiellen Bestand sichern. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Projekten zeigt das Forum restaurierte Fassungen von drei Regisseuren.

Die umfangreichste Werkschau wird in Zusammenarbeit mit Festival Tokyo FILMeX von Keisuke Kinoshita gezeigt. Kinoshita war besonders in den 50er Jahren ein in Japan sehr beliebter Regisseur. Die meisten seiner Filme wurden von dem berühmten Shochiku Studio produziert. Er steht damit in einer Tradition mit dem stilprägenden Yasujirō Ozu und Yoji Yamada, der dieses Jahr mit TOKYO KAZOKU im Berlinale Special vertreten ist.

Das Projekt "Living Archive" des Kinos Arsenal ist dafür verantwortlich, dass der indische Dokumentarfilm KYA HUA IS SHAHAR KO? (What Happened to This City?) restauriert und digitalisiert wurde. Der Regisseur Deepa Dhanraj nimmt die Ausschreitungen zwischen Hindus und Muslimen im Jahre 1984 zum Anlass, um die politischen Verhältnisse zu beleuchten.

Auch die Aufführung PORTRAIT OF JASON der amerikanischen Independent Regisseurin Shirley Clarke (1919-1997) ist dem besonderen Einsatz von Menschen zu verdanken, die sich ihrer filmkulturellen Verantwortung stellen. Dennis Doros and Amy Heller vom amerikanischen Verleih Milestone Films haben über kickstarter 25.000 Dollar gesammelt, um die bahnbrechende und provokante Dokumention über einen schwulen, schwarzen Stricher restaurieren zu lassen.

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