“The Brothersome Man” beginnt mit einem Zitat aus Wim Wenders "Paris, Texas". Wie ein Abbild von Harry Dean Stanton steigt Andreas mitten in der Wüste als einziger Passagier aus einem Reisebus. Auf dem abgetragenen Anzug hat sich der Wüstenstaub angesammelt. Er trägt eine Baseballkappe und einen ungepflegter Vollbart. Anders als Travis in “Paris, Texas” wird Andreas in der Wüste jedoch von einem Ein-Mann-Empfangskomitee erwartet. Dieses begrüßt ihn, rollt das gerade entrollte Willkommen-Banner wieder zusammen und fährt ihn in seine neue geheimnisvolle Heimat.

In einer von der Außenwelt abgeschnittenen, aber modernen Stadt, in der Andreas von nun an als Buchhalter arbeitet, funktioniert alles perfekt. Der neue Job ist nicht zu anstrengend, die Kollegen bringen einem Schokoladenkuchen und der Chef besteht darauf, dass man auch mal länger Mittagspause macht. Dann lernt Andreas auch noch seine Kollegin Ingeborg näher kennen und lieben. Doch nach einer Weile beginnt die Irritation: der Sex mit Ingeborg verläuft immer nach Schema F, der Alkohol macht keinen Schwips, die Speisen haben keinen Geruch, in der Stadt gibt keine Kinder. Vergeblich sucht Andreas nach Fluchttüren aus der Endlosschleife.

“The Brothersome Man” ist ein köstlich böser Film, der uns im Stile von “The Stepford Wives” den Horror der idealen Gesellschaft vor Augen führt.