Die Berlinale 75 ist zugleich die letzte Berlinale für das Arsenal am Potsdamer Platz. Gestern Abend zeigte sich, was dieses Kino so besonders gemacht hat. Schon vor der Vorführung des Films QUEER AS PUNK war die Stimmung am Kochen, und als die Bandmitglieder der LGBT-Punkband „Shh...Diam!“ dann nach der Vorstellung auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr.
Natürlich sind Faris, Yon und Yoyo die Säulen von QUEER AS PUNK. Insbesondere die Schlagfertigkeit und Ironie des Transmanns Faris verleihen dem Film eine unterhaltsame Leichtigkeit – trotz des ernsten Themas.
Gleichgeschlechtlicher Sex kann in Malaysia mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden. Neben der staatlichen Kriminalisierung erfahren Menschen mit nicht heterosexueller Orientierung auch Diskriminierung und Bestrafung durch das islamische Scharia-Recht.
Trotzdem versteckt sich die Band "Shh...Diam!" nicht. Sie geben im In- und Ausland Konzerte und setzen sich aktiv für LGBT-Rechte ein. Auch der Film selbst kann als Teil dieses Kampfes betrachtet werden. Neben zahlreichen Konzertaufnahmen dokumentiert er auch die Transitionsgeschichte von Faris. Durch die Offenheit von Faris, Yon und Yoyo macht QUEER AS PUNK nicht nur gute Laune, sondern gibt auch allen Mut, die sich aus Angst vor Verfolgung nicht trauen, sich zu outen.