Isio (Ronke Adékoluejo) ist aus Nigeria nach England geflüchtet. Nachdem sie als illegal Beschäftigte festgenommen wurde, kommt sie völlig verängstigt im einem sogenannten „Asylum Removal Centre“ an, wo über ihre Zukunft entschieden wird. Dort trifft sie Farah (Ann Akinjirin), die genau weiß, wie die Dinge im Zentrum laufen und vor allem, wie ein Asylverfahren in Großbritannien abläuft: Wenn ein Asylgesuch abgelehnt wurde, gibt es noch zwei Chancen Widerspruch einzulegen. Für Farah läuft schon der letzte Versuch als Isios erster Antrag abgelehnt wird. Und dann werden die Dinge noch komplizierter: Nicht nur weiht Farah Isio in einen verrückten Plan ein, den sie mit ihren Freundinnen Atefeh (Aiysha Hart) und Nana (Diana Yekenni) ausgeheckt hat, sondern die beiden Frauen verlieben sich auch ineinander.
Regisseurin und Drehbuchautorin Joy Gharoro-Akpojotor erzählt eine Geschichte von Freundschaft und Liebe in einer verzweifelten Situation. Farah drückt es so aus: „You don’t expect to win, you keep fighting.“ Im Zentrum von DREAMERS steht Gharoro-Akpojotors eigene Erfahrung: Sie wurde in Nigeria geboren. Als sie mit 24 Jahren einen Antrag auf Asyl stellte, musste sie beweisen, dass sie lesbisch ist. Das Trauma, das Isio in Nigeria erlebt hat, die Unsicherheit, unter der alle Frauen in dem Abschiebezentrum leben – dürfen sie bleiben, müssen sie gehen – und vor allem von welchen Faktoren hängt diese Entscheidung eigentlich ab - all das ist in den Film eingebettet.
Es ist der Autorin gut gelungen, nicht das Einwanderungspolitik und Asylverfahren in den Mittelpunkt des Films zu stellen, sondern die Erlebnisse und die Solidarität der vier sehr verschiedenen Frauen. Auch wenn der Plot kleine Schwächen hat, der Film ist gerade wegen der schauspielerischen Leistungen der vier Darstellerinnen und den vielen kleinen Details aus dem Alltag des „Removal Centres“ spannend und berührend. Die BBC-Produktion DREAMERS ist ein politischer Film, der ohne politische Slogans auskommt. Von solchen Filmen wünsche ich mir mehr auf der Berlinale und im deutschen Fernsehen.
Kommentare ( 1 )
Klingt toll! Ob der wohl mal hier ins Kino kommt?
Posted by tiz | 22.02.25 17:09