Der Festivalleiter Carlo Chatrian verweist gleich zu Beginn der Vorstellung von ORPHEA auf das Besondere des Projekts: drei sehr unterschiedliche Künstler, Alexander Kluge, Khavn und Lilith Stangenberg erzeugen kreative Spannung. Die drei re-mixen sich gegenseitig zu einer verstörenden Abfolge von Bildern und Tönen. Der Film ist anarchisch und wild. Wenn ich sagen würde, der Sinn hat sich mir erschlossen, dann wäre das glatt gelogen. Es gelingt mir nicht einmal, die direkte Abfolge von Bild-Bruchstücken bedeutungsvoll miteinander zu verbinden.
Ich habe nun zwei Möglichkeiten: ich kann sehr deprimiert sein. Eigentlich kann es nur an meiner mangelnden Bildung liegen. Bei dem Universalgelehrten Alexander Kluge kann ich davon ausgehen, dass er losgelöst von Raum und Zeit Verbindungen quer durch die Menschheitsgeschichte gezogen hat. Ich kann ORPHEA aber auch so in mich aufnehmen wie in jungen Jahren englische Musikstücke. Da habe ich auch kein Wort verstanden, fand die Songs aber super. Am Ende entscheide ich mich für letzteres.