Berlinale 1951

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Quelle: Berlinale

Nur sechs Jahre nach Kriegsende war die Gründung eines internationalen Filmfests für die Stadt Berlin ohne Zweifel ein großer Schritt. Die Umstände waren immer noch besondere, dies zeigt allein die Entstehungsgeschichte, denn die Initiative für das Festival kam vom amerikanischen Filmoffizier Oscar Martay.

Viele Dinge, die 1951 anders anfingen, sind heute längst in Vergessenheit geraten: z. B. der Termin. Statt den grau-kalten Februar wählte man den sommerlich warmen Juni als Austragungsmonat. Das Zentrum des Festivals lag weder am Kurfürstendamm und natürlich erst recht nicht am Potsdamer Platz sondern (heute unvorstellbar) in Steglitz. Als einer der wenigen Kinopaläste war der Titaniapalast an der Schlossstraße mit seinen 1200 Sitzen weitgehend von Zerstörungen verschont geblieben und so wurde hier am 6. Juni 1951 die erste Berlinale mit Hitchcocks Rebecca eröffnet.

Unter der Leitung des Filmhistorikers Alfred Bauer wurde das Festival zu einem großen Erfolg und das obwohl die Berlinale zunächst kein "A-Festival" sein durfte. Cannes und Venedig fürchteten Konkurrenz. Den Goldenen Bären gewann ein Film, der besonders stark den damaligen Situation der Stadt widerspiegelte: Die Vier im Jeep. Thema des Films waren die gemeinsamen Patrouillen von vier Soldaten der alliierten Siegermächte im Wien der Nachkriegszeit.

Übrigens war "Die Berlinale" zunächst gar nicht gewollt, jedenfalls der Name nicht. Die Verwechslung mit der Biennale in Venedig lag einfach zu nahe. Die Kabarettistin Tatjana Sais hat es dann aber ausgesprochen und so ist es (glücklicherweise) bis heute geblieben.

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