Filmfest München: WACKERSDORF von Oliver Haffner

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Sommer in München. Ein Fest, auch für den deutschen Film. Wackersdorf hat die 80er Jahre in der BRD stark geprägt. Der gleichnamige Film fasst das Phänomen gekonnt in zwei Stunden zusammen. Oliver Haffner entwickelt eine dramaturgisch geschlossene Geschichte rund um den Landrat Schuierer. Dieser hatte sich damals gegen die bayerische Strauß-Regierung gestellt.

Zur Seite steht Haffner ein herausragendes Schauspielerensemble. In der Hauptrolle brilliert Johannes Zeiler. Aber auch die anderen Rollen sind fantastisch besetzt. Nebenfiguren erwachen zum Leben, wirken durchgezeichnet. Eine Qualität, die heutzutage vielen Kinofilmen abgeht.

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WACKERSDORF ist oberpfälzisch unaufgeregt und doch emotional mitreißend. Zuschauer, die den Protest direkt oder indirekt mitbekommen haben, werden eine Gänsehaut bekommen. Der Film ist außerdem hochaktuell, fast ein politisches Statement. Wackersdorf hat großen Anteil am deutschen Atomausstieg. Die Bürgerrechtsbewegung steht wie kaum eine andere in Deutschland für Zivilcourage und Zivilgesellschaft.

Auf der anderen Seite zeigt der Film eine bayerische Landespolitik, die mit Unnachgiebigkeit und Gewalt zweifelhafte Politik umsetzt. Die Ergebnisse stehen für sich. Wer mag, kann bald daraus seine Schlüsse ziehen.

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