Berlinale 2016: The Cinematography of Game of Thrones

Wie haben Sie das gedreht, my Lord?

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Mittlerweile sind Serien so populär, dass auch die Berlinale dem Trend nicht aus dem Weg gehen kann. Neben den Previews im Sonderprogramm zählte dazu auch ein Gespräch mit Fabian Wagner, einem der beteiligten deutschen Kameraleute (Director of Photography, DOP) im riesigen Game of Thrones Team. Eigentlich, denn kurzfristig gesellte sich einer der weiteren DOP, Jonathan Freeman aus Kanada, auch noch mit dazu.

Und wenn man weiß wie populär Game of Thrones ist – die Fans sind auf Entzug, im April läuft die sechste Staffel an – ist keineswegs verwundert, dass das HAU bis auf den letzten Platz, inklusive erster und zweiter Rang, gefüllt ist. Es ist eine besondere Serie mit besonderen Fans. Die Hardcore-Fans haben auch die Bücher von George R.R. Martin gelesen. Das gilt noch lange nicht für die DOP, Wagner gibt zu, dass er die nicht kennt und meint, die Drehbücher sind so stark, dass es zur Umsetzung nicht nötig ist. Und in der aktuellen Staffel sind die Dreharbeiten mittlerweile dem Buch eh voraus geeilt.

Mit dem Gespräch werden fünf Filmclips abgespielt. Die beiden berichten allerhand Interessantes von der Entstehung. Es wird klar, wie professionell in einer solchen Serie gearbeitet wird. Einer der Ausschnitte zeigt die gigantische Schlachtszene aus der achten Folge der fünften Staffel, „Hardhome“.

„Wie haben Sie das gedreht?“, fragt der Moderator.

„Keine Ahnung!“, meint Wagner trocken.

15 Tage lang haben die Dreharbeiten auf Island gedauert. Morgens um fünf wurde der Tag besprochen, beim ersten Licht losgefilmt, denn um 16 Uhr war es schon wieder dunkel. 40 Stuntmen waren im Einsatz und 250 Komparsen. Alles was man in der Szene sieht, ist eigens am Set gebaut worden, visuelle Effekte werden höchstens mal zur Verfeinerung eingesetzt; hier wird wirklich mit riesigen Windmaschinen und Kunstschnee gearbeitet, was absolut unglaublich ist, wenn man die Szene kennt. „Das ist das tolle“, meint, Wagner „es ist auch genug Geld da, um aufwendige Szenen umzusetzen.“

Am Ende kommen die bei einem Publikum voller Filmprofessionals erwartbaren fachspezifischen bis etwas dreisten Fragen, nach dem Motto: „Ihr hättet besser ausleuchten müssen, ihr strapaziert die Lichtstärke der Kameras etwas über.“ Nun denn. Warten wir auf den April.

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