Berlinale 2016: Aktivitäten für Geflüchtete

Berlinale in Zeiten der Flüchtlingskrise

Die Berlinale 2016 findet in politisch besonders bewegten Tagen statt: Deutschland und Europa diskutieren kontrovers über die so genannte „Flüchtlingskrise“ – oft genug leider ein Anlass, um nicht nur in den sozialen Medien rassistische Stereotype und Ewiggestriges hervorzukehren. Da ist die Berlinale wichtiger denn je, denn sie hat auch in „normalen“ Jahren das Zeug mit den Filmen, Schauspielern und Filmemachern aus aller Welt ein Zeichen für kulturelle Vielfalt und Offenheit zu setzen. Für ein paar Tage wird der sonst so öde Potsdamer Platz zu einem Zentrum globaler künstlerischer und politischer Debatten.

2016 spiegelt sich das nicht nur im Filmprogramm wieder, sondern die Berlinale setzt sich auch ganz unmittelbar ein: Schon in der Vergangenheit förderte sie die kulturelle Teilhabe von sozial benachteiligten Menschen, die z.B. ein 50% ermäßigtes Ticket erwerben konnten oder denen Restplätze zur Verfügung gestellt wurden. Das soll jetzt auch den fast 80.000 geflüchteten Menschen, die 2015 Neuberliner wurden, zu Gute kommen. Sie sollen u.a. auch über Patenschaftsprogramme und die Teilnahme von „Willkommensklassen“ aus Berliner Schulen zur Berlinale kommen, zudem werden einige Hospitanzplätze für Flüchtlinge ermöglicht. Geld soll über Spendenboxen und hier bei betterplace.org vor allem für das Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer e.V. in Berlin gesammelt werden, das psychosoziale und integrative Unterstützung für traumatisierte Menschen bietet, die Folter und Kriegsgewalt, Flucht und Verfolgung durchleben mussten. Im Rahmen der Street-Food-Initiative des Kulinarischen Kinos wird der sardische Sternekoch Roberto Petza zusammen mit der Berliner Flüchtlingsinitiative „Über den Tellerrand kochen“ in einem Truck Essen aus dem Mittelmeerraum anbieten.

Ganz allgemein ruft die Berlinale 2016 dazu auf, die vielen Initiativen der Flüchtlingshilfe zu unterstützen, die grundlegende Leistungen wie die Vermittlung von privaten Unterkünften (place4refugees.de, www.fluechtlinge-willkommen.de) anbieten. Weitere gute Überblicke für ein Engagement in der Flüchtlingshilfe gibt es zum Beispiel hier: Die Mitmach-Seite von Pro Asyl oder das Info-Portal „Wie kann ich helfen?“.

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