Berlinale 2013 - FORUM EXPANDED mit Tieren, Toten und ontologischer Hysterie

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Mammas von Isabella Rossellini

Wenn es zu sehr rauscht – die Leute, die Bilder, die Sinnzusammenhänge – kann der Berlinalebesucher auch dieses Jahr entfliehen. Ins Forum Expanded, das sich mit Videos, Vorträgen und Installationen irgendwo zwischen Kunst, Film und Metaebene präsentiert.
Wie ein Ballon über dem Geschehen schwebend, konnte man in den vergangenen Jahren in einer Altbauwohnung an der Bülowstraße irrwitzige Videokunst oder Ruhiges von James Benning über politisch Aktivistisches von Tom Holerts, Cut-Up-Arbeiten von Beat-Filmen von Burroughs und Gysin von dem großartigen Musiker und Performer Genesis P. Orridge bewundern.

In diesem Jahr ist zum wiederholten Male Isabella Rossellini dabei. MAMMAS ist die Fortsetzung ihrer bizarren Kurzfilmreihe Green Porno, die sie 2008 auf der Berlinale präsentierte. Wieder schlüpft die Schauspielerin und Regisseurin in unterschiedlichste Tierrollen – diesmal, um die Mutterinstinkte verschiedener Spezies zu erforschen.
Ebenfalls zu Gast ist Richard Foreman. Der Gründer des legendären New Yorker Ontological-Hysteric Theatre, kehrt mit seinem Film ONCE EVERY DAY nach über 30 Jahren zum ersten Mal auf die Leinwand zurück.

Wem das nicht schräg genug ist, der kann eine Auswahl von historischen Super 8-Filmen des bereits 1980 verstorbenen brasilianischen Filmkünstlers Hélio Oiticica sehen. Er ist laut Forum Expanded „vor allem für seine interaktiven Objekte und partizipativen Installationen und Environments bekannt, die er in den 1960er Jahren produzierte“ - eine Art Retrospektive also.

Leider nicht mehr in der Altbauwohnung an der Praxis Bülowbogen, sondern an einem wiederbelebten Ort findet die Gruppenausstellung statt: Im „Silent Green Kulturquartier“, dem ehemaligen Krematorium Wedding. Als wenn Berlin noch nicht genug irrwitzige Kunstorte hätte. Die Künstler dieser Schau stehen noch nicht fest.

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