Transatlantische Schwarz-Weiß Freundschaft - Berlinale und MOMA New York kooperieren

Das ist mal eine Zusammenarbeit: Die Retrospektive der Berlinale wurde bisher von der Deutschen Kinemathek, einem der renommiertetesten Filmmuseen der Welt, kuratiert. Die Sammlung in Berlin von ca. 12.000 Stumm- und Tonfilmen mit dem Schwerpunkt Avantgarde-, Experimental- und Dokumentarfilm, arbeitete auch früher gelegentlich mit dem Museum of Modern Art - MOMA- in New York zusammen. Deren Filmsammlung gehört zu einer der größten der Welt. 22.000 Filme und einige Millionen Filmstills gehören zum Bestand des 1935 gegründeten Archivs. Nun soll es eine längerfristige und damit auch dauerhafte Zusammenarbeit geben.

Künftig werden die Internationalen Filmfestspiele Berlin, die Deutsche Kinemathek und das MOMA bei der Auswahl der Themen und bei der Kuratierung der Retrospektiven kooperieren. So wird die diesjährige Retrospektive mit dem jedoch Menschen unter 50 abschreckenden Titel „Die rote Traumfabrik, Meschrabpom-Film und  Prometheus 1921 – 1936“ im April auch in New York zu sehen sein.

Die Beschäftigung mit der weit über 100-jährigen Vergangenheit des Films, seiner unglaublich reichen, vielseitigen und spannenden Geschichte, ist angesichts der Verflachung und kommerzialisierten Mainstreamhaftigkeit des gegenwärtigen Kinos besonders dankenswert und nötig. Auf einem Filmfest wie der Berlinale gibt es ja noch viele Stile und Filmsprachen zu entdecken, die aber leider nie im regulären Kinobetrieb zu sehen sein werden. Eine Retrospektive von New York und Berlin zusammengestellt wird es dem Festivalbesucher in Zukunft hoffentlich bei der Frage, „Welche Filme schau ich heute an?“ noch schwerer machen.

Die Schätze der Vergangenheit breiter bekannt zu machen, würde es wohl helfen, etwas weniger nerdige und spezielle Themen zu wählen. Gutes Beispiel die 70mm Filme in der Retrospektive 2009 oder New Hollywood 2004.

Kommentare ( 1 )

Wie Recht Du hast. Transatlantisch schön und gut, aber für Meschrabpom interessieren sich wahrscheinlich auf beiden Seiten des großen Gewässers geschätzt 500 Leute.

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