"Flipping Out" von Yoav Shamir

Flipping out

Turn on, tune in, drop out

Aber genau umgekehrt. Denn diese jungen Männer und Frauen, vor kurzem aus der israelischen Armee nach 3jährigem Wehrdienst entlassen, gehen die Sache von hinten an: Erst raus der Armee, dann mit der Abfindung nach Indien reisen und dort den Kopf wieder frei rauchen. Dieser Film dokumentiert das Treiben der jungen Israelis.

Beeindruckend, wie sehr für die jungen Drop-Outs in Indien gesorgt wird. Egal ob in den Bergen im Norden (wunderschöne Aufnahmen von dichten Bergwäldern in denen die Wolken hängen) oder am Strand von Goa, das nächste religiöse oder von der israelischen Regierung finanzierte Haus ist nicht weit. Dort finden sich Menschen, die denen Helfen, die nicht mehr von ihren Drogentrips zurück finden.

Leider bleibt der Film dabei aber konsequent an der Oberfläche - die aber witzig anzuschauen ist (Ausnahme: die nervigen Handkameraaufnahmen in den Bergen). Die jungen Männer und Frauen geben sich unreflektiert (Frage: "Hat dir die Armeezeit geschadet?" Antwort: "Quatsch, das war die Beste Zeit meines Lebens") und der Film vermeidet nachzufragen. Das ist um so tragischer, weil es in diesem Film von skurilen, interessanten und widersprüchlichen Figuren nur so wimmelt: Der jungen Mann, der nach 3 Jahren als tiefreligiöser Mensch an den Ort zurückkommt, an dem er "ausflippte" und sich dort mit seiner ehemaligen Vermieterin unterhält. Der ehemalige Offizier, der ein Auffanghaus betreibt und auch mal selbst bekifft am Boden liegt; der bärtige, alte Mann, ehemaliger Mossad-Soldat, der sich um die ganz heiklen Fälle kümmert. Bei allen bleibt der Film beim ersten Eindruck stehen, und das ist schade.

Interessant ist der Film trotzdem. Beeindruckenste Szene: wie der "Deputy Prime Minister from Israel" nach Goa kommt um sich dort vor Ort ein Bild zu machen, und dann bei Lagerfeuerromantik und Gitarrengespiele angestrengt unangestrengt mit seinen ehemaligen Soldaten ins Gespräch zu kommen versucht. Das ist übrigens auch eine der wenigen Szenen, in der nicht ständig ein dicker Bong oder einen Joint im Bild ist. Bis dahin ist das Thema: welche Auswirkungen hat der Armeedienst eigentlich, leider schon recht unwichtig geworden.

Kommentare ( 2 )

Ein schönes Wort Auffanghaus.

interessant ist er ohne frage...hätte aber wie viele andere filme mindestens eine halbe stunde kürzer sein können

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Titel

Orignaltitel

Meng Na Li Sha

Englischer Titel

Mona Lisa

Credits

Regisseur

Li Ying

Schauspieler

A Qiong

Xiu Xiu

Land

Flagge ChinaChina

Flagge JapanJapan

Jahr

2007

Dauer

110 min.

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