"Diorthosi" ("Correction") von Thanos Anastopoulos

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Der Film beginnt mit der Entlassung von Yorgos aus dem Gefängnis. Wie ein Fremdkörper bewegt er sich durch die chaotischen Straßen Athens. Er ist verschlossen, redet kaum, nur wenn er muss. Das Geheimnis seiner Tat, die ihn ins Gefängnis gebracht hat, trägt er in sich. Nicht durch Worte sondern durch das Zusammensetzen der verschiedenen Szenen des Films, kommt der Zuschauer diesem Geheimnis am Ende auf die Spur.

Regisseur Thanos Anastopoulos nimmt sich Zeit seine Geschichte zu erzählen. Im dokumentarischen Stil beobachtet die Kamera wie Yorgos seine ehemaligen Freunde aus dem "Hooligan"-Umfeld wiedertrifft, einer jungen Frau und ihrer Tochter hinterher spioniert und versucht sich als Obdachloser auf der Straße "einzurichten". Die Zurückhaltung des Regisseurs und das Vertrauen auf die Erzählkraft von Gesten, Bewegungen und Körperhaltungen seiner Schauspieler hat sich ausgezahlt. Mit einfachen Mitteln wird dem Zuschauer eine Geschichte um Schuld und Sühne und das Zusammenleben verschiedener Kulturen in der sehr nationalistisch geprägten Gesellschaft Griechenlands näher gebracht. Während der Film stilistisch voll überzeugen kann, ist nicht alles an der Handlung nachvollziehbar und die Täterperspektive bekommt wieder einmal mehr Raum als die Sicht der Opfer.

Anlass zu der Idee von "Diorthosi" war Tod eines albanischen Fans nach dem Fußballspiel Griechenland gegen Albanien am 13. November 2004. Im ersten Spiel der EM-Qualifikation verlor der damals frisch gekürte Europameister mit 2:1. Ausgelassen feierten viele Albaner in den Straßen Griechenlands den Sieg ihrer Mannschaft. Dieses empfanden viele Griechen als Provokation und es kam zu schweren Ausschreitungen.

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Titel

Orignaltitel

Diorthosi

Englischer Titel

Correction

Credits

Regisseur

Thanos Anastopoulos

Schauspieler

Bujar Alimani

Savina Alimani

Nikos Georgakis

Ornela Kapetani

Yorgos Simeonidis

Land

Flagge GriechenlandGriechenland

Jahr

2007

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