Berlinale 2007 im internationalen Wettbewerb

Noch gut einen Monat, dann hat das Warten endlich ein Ende und zum 57. Mal werden die Internationalen Filmfestspiele von Berlin eröffnet. Man darf gespannt sein, wie sich die Berlinale im Wettkampf der Filmfestivals um die besten Filmproduktionen des Jahres 2007 behaupten kann. Zwar steht die Berlinale zusammen mit den Filmfestspielen von Cannes und Venedig noch immer ganz vorne im internationalen Renommee, aber die Luft wird dünner. Noch klingt einem die Diskussion des letzten Jahres um die Filmfestspiele von Rom in den Ohren. Die Gründung des Filmfestes wurde von der Presse als Konkurrenz zu den Festspielen in Venedig aufgebaut und auch in den Kommentaren des Festivalbetriebs außerhalb Italiens war eine gewisse Nervosität nicht zu überhören.
Für die Berlinale sind die italienischen Festivals aufgrund des zeitlichen Abstands keine direkte Konkurrenz. Gemütlich machen kann man es sich in der deutschen Hauptstadt dennoch nicht. Zu dem traditionellen Rivalen Cannes hat sich inzwischen auch das nordamerikanische Festival in Sundance gesellt. Sundance hat zwar weder „A-Status“ noch internationalen Wettbewerb, wird aber zunehmend genutzt um auch große Produktionen das erste Mal der Öffentlichkeit zu zeigen. Da das Berlinale Regelement einen Film, der bereits außerhalb des Produktionslandes gezeigt wurde, für den Wettbewerb nicht zulässt, stehen die meisten Produktionen, die in Sundance gelaufen sind, nur noch für die Berlinale-Sektionen Panorama und Forum zur Verfügung. Aber nicht nur die Filmfestivals könnten es der Berlinale dieses Jahr schwer machen. Nur drei Tage nach dem Beginn der Berlinale werden in London die (Orange) British Academy Film Awards verliehen. Die Preisverleihung der BAFTA (British Academy of Film & Television Arts) gehört neben den Oscars zur Meistbeachtesten Preisverleihung im Filmbusiness. Durch eine Änderung des Regelements müssen 2007 alle BAFTA nominierten Filme bereits vor der Preisverleihung am 11.02. in den britischen Kinos angelaufen sein (letztes Jahr blieb noch Zeit bis Ende März). Eine gleichzeitige Anmeldung für den Berlinale Wettbewerb und den BAFTA Preis war somit fast unmöglich und machte es insbesondere den Verleihern amerikanischer Großproduktionen unnötig schwer. Zur Zeit scheint es allerdings so, als habe sich die BAFTA mit dem neuem strikten Regelement ein Eigentor geschossen. Viele heiße Oscar Anwärter wie „The Good German", "Letters from Iwo Jima" und "The Good Shepherd" konnten aus formalen Gründen nicht nominiert werden (siehe auch Artikel in Variety).

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