My own private Berlinale (1)

Auf dem Weg zum Potsdamer Platz, in der U-Bahn ein Verkäufer des Obdachlosenmagazins. Sauber, nett, freundlich, blaue Regenjacke. Irgendwas in seiner Stimme bewegt mich. Als er zu mir kommt, drücke ich ihm 50 Cent in die Hand. „Du hast mir geholfen, jetzt helfe ich dir“, sagt er freundlich und gibt mir ungefähr in Lichtgeschwindigkeit folgende Weisheit mit auf den Weg: „Jeden Morgen nach dem Aufstehen zwei Minuten lächeln. Konzentriere dich darauf, nimm es als Bild mit durch den Tag. Und wenn dir jemand aggressiv kommt, besinne dich auf dein Lächeln. Springe nicht auf die Aggressivität auf. Aggressivität ist destruktiv und läuft sich von selbst tot. Immer ans Lächeln denken. Morgens ganz früh, dann setzt es sich im Unterbewusstsein fest.“ Ich muss tatsächlich erstaunt lächeln, bedanke mich und bevor ich mehr erwidern kann, verabschiedet er sich mit den Worten: „Ich muss weiter, hab noch zu tun.“ Dann huscht er raus und in den nächsten Wagen. An der folgenden Station die „wichtig-wichtig-crowd“ der Berlinale. Ich laufe zu den Kinos. Die beste Szene des Tages, habe ich soeben live erlebt.

Kommentare ( 1 )

Tolle Weisheit ... die uebernehme ich sogleich! :-)

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