Retrospektive: "Who is afraid of Virginia Woolf?" von Mike Nichols

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Richard Burton und Liz Taylor geben in diesem Klassiker das middle-aged Paar, dass sich in Kampf, Hass und Versöhnungsritualen durch das Ende ihrer Ehe schleppt. Ein anderes Paar dient ihnen für einen Abend als Publikum und zugleich Spiegel für das, was sie mal sein wollten, und Bestätigung, was aus ihnen geworden ist. Sie ist eine Trinkerin, er ein Geschichtsdozent, der vor allem der Schwiegersohn des Unidirektors ist und in Augen aller, und wohl auch nach seinen eigenen Maßstäben, ein Verlierer. Die kleinen Geheimnisse einer Beziehung, die dunklen Stellen, die man dem anderen mal anvertraute, werden gnadenlos hervorgezerrt, um zu verletzen. Die Gäste müssen eine Nacht lang die kurzen Wortgefechte verfolgen und wie die beiden in einer jahrelang einstudierten Choreographie aufeinander einschlagen. Alles ist nur ein Spiel. Ist alles nur ein Spiel? Der Sohn, den es nie gab, der aber weil man ihn so gern gehabt hätte, wie man das ganze Leben gern anders gehabt hätte, ihn lassen sie am Ende sterben. Liz Taylor spielt die leicht aufgedunsene, keifende Alkoholikerin, die sie wirklich noch werden sollte und Richard Burton gibt den Ostküsten Professor im Strickjäckchen, der im Verlauf des Abends all seine aufgestauten Aggressionen nicht mehr hinter eine Fassade aus Ironie, Sprachwitz und Understatement versteckt, sondern den anderen sein Spiel diktiert, bitterböse und gewalttätig wird. Am Ende liegen nicht nur die Lügen dieser beiden offen zu Tage, sondern auch das andere Paar, die eigentlich nur auf eine Drink vorbei kommen wollten, sie haben einander ganz nebenbei, im Schlachtgetümmel der Älteren und durch sie ihre Lügen gestanden.
2 Stunden nur Reden, Reden, Reden. Jeder Dialog auf den Punkt, voller Doppeldeutigkeiten und Witz oder Bissigkeit. Aber nichts passiert eigentlich und doch zerbricht ein ganzes Leben. Was ein Film

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Richard Burton und Liz Taylor geben in diesem Klassiker das middle-aged Paar, dass sich in Kampf, Hass und Versöhnungsritualen durch das Ende ihrer Ehe schleppt. Ein anderes Paar dient ihnen für einen Abend als Publikum und zugleich Spiegel für das, was sie mal sein wollten, und Bestätigung, was aus ihnen geworden ist. Sie ist eine Trinkerin, er ein Geschichtsdozent, der vor allem der Schwiegersohn des Unidirektors ist und in Augen aller, und wohl auch nach seinen eigenen Maßstäben, ein Verlierer. Die kleinen Geheimnisse einer Beziehung, die dunklen Stellen, die man dem anderen mal anvertraute, werden gnadenlos hervorgezerrt, um zu verletzen. Die Gäste müssen eine Nacht lang die kurzen Wortgefechte verfolgen und wie die beiden in einer jahrelang einstudierten Choreographie aufeinander einschlagen. Alles ist nur ein Spiel. Ist alles nur ein Spiel? Der Sohn, den es nie gab, der aber weil man ihn so gern gehabt hätte, wie man das ganze Leben gern anders gehabt hätte, ihn lassen sie am Ende sterben. Liz Taylor spielt die leicht aufgedunsene, keifende Alkoholikerin, die sie wirklich noch werden sollte und Richard Burton gibt den Ostküsten Professor im Strickjäckchen, der im Verlauf des Abends all seine aufgestauten Aggressionen nicht mehr hinter eine Fassade aus Ironie, Sprachwitz und Understatement versteckt, sondern den anderen sein Spiel diktiert, bitterböse und gewalttätig wird. Am Ende liegen nicht nur die Lügen dieser beiden offen zu Tage, sondern auch das andere Paar, die eigentlich nur auf eine Drink vorbei kommen wollten, sie haben einander ganz nebenbei, im Schlachtgetümmel der Älteren und durch sie ihre Lügen gestanden.
2 Stunden nur Reden, Reden, Reden. Jeder Dialog auf den Punkt, voller Doppeldeutigkeiten und Witz oder Bissigkeit. Aber nichts passiert eigentlich und doch zerbricht ein ganzes Leben. Was ein Film

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