Panorama: The Devil and Daniel Johnston von Jeff Feuerzeig

Regie: Jeff Feuerzeig

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"Funeral Home"

Vater und Sohn Johnston in einem Sportflugzeug über Texas: Sohn Daniel stoppt den Motor, zieht den Schlüssel ab und schmeißt ihn aus dem Fenster. Sie stürzen in einen Wald und überleben. Auf der Fahrt ins Krankenhaus passieren sie eine Kirche an der folgendes Predigt-Thema in großen Lettern angekündigt wird: „Lord says: you may have a hard trip, but a save landing“.
Eine Szene aus dem Dokumentarfilm „The Devil an Daniel Johnston“. Die Geschichte des längst zum Kultstar aufgestiegenen Musikers. 13 Jahre hat Regisseur Jeff Feuersteig an dem Film gearbeitet. Herausgekommen ist eine farben- und musikträchtige Collage und ein Dokument, dessen Längen den wahren Fan kaum schocken werden.
Es ist die chronologisch erzählte Geschichte des Daniel Johnston, vom kleinen hyperaktiven und künsterlisch vielversprechenden Jungen, über den vom Teufel besessenen Underground-Musiker, der eine alte Frau zum Sprung aus dem Fenster zwang, bis zum gutmütigen fetten Liedermacher der Jetztzeit, dessen Konzerte weltweit die Hallen füllen. Angereichert wird das ganze durch herrlich skurrile Super-8-Kurzfilme aus Johnstons Jugend, Zeichnungen und etliche Tonband-Aufnahmen, mit denen Johnston sein Leben dokumentiert. Angetrieben von einer unglücklichen Liebe komponierte er Hunderte, teils herzzerreißende Songs ("Funeral Home"), die inzwischen von Stars wie Beck oder Sonic Youth gecovert werden. Curt Cobain trug kurz vor seinem Tod monatelang ein Daniel Johnston T-Shirt und löste ein kleine Manie aus. Erzählt wird aber auch, wie plötzlicher Ruhm, Fernsehauftritte und Drogen ihn zum Psychopaten werden ließen. Er ist wohl der einzige Musiker, den die Manager eines Major-Labels in der Psychiatrie aufgesucht haben, um ihn unter Vertrag zu nehmen. Und der einzige der Eine Platte via Telefon aus eben jener Anstalt einsang.
PS: Vater und Sohn wohnen im selben Haus

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