Encounters

ISABELLA von Matías Piñeiro (Berlinale 2020)

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© Trapecio Cine / Le Fresnoy

Was für ein gelungenes Erstlingswerk einer Regisseurin. Das denke ich, als ich aus dem Kino komme. Doch damit sitze ich einem doppelten Irrtum auf. ISABELLA ist von Matías Piñeiro, er hat seit 2006 bereits bei vielen Filmen Regie geführt und wurde bisher dreimal zum Filmfestival in Locarno eingeladen.

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GUNDA von Victor Kossakovsky (Berlinale 2020)

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GUNDA hat viel mit RIZI von Tsai Ming-liang gemeinsam. Der Unterschied ist, dass Victor Kossakovsky in langen Kameraeinstellungen nicht zwei Männer, sondern eine Schweinefamile beobachtet.

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THE TROUBLE WITH BEING BORN von Sandra Wollner (Berlinale 2020)

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Wer ist Elli oder besser: Was ist Elli? Elli sieht fast aus wie ein 10-jähriges Mädchen, sie spricht fast wie ein 10-jähriges Mädchen und sie macht fast dieselben Dinge wie ein 10-jähriges Mädchen. Dieses „fast“ ist es, was den Zuschauer beunruhigt. Ellis Gesicht ist seltsam starr, sie blinzelt nie. Elli ist ein Android, aber das ist nicht das, was Unbehagen auslöst. Elli ist ein Android an der Schwelle zum bewussten Wesen. Sie lebt bei einem Mann, den sie „Papa“ nennt. Als Elli einmal über Nacht im Schwimmbecken bleibt, muss Papa sie am nächsten morgen booten, damit sie wieder aktiv wird. Oder ist es eine Wiederbelebung?

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ORPHEA von Alexander Kluge und Khavn (Berlinale 2020)

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Der Festivalleiter Carlo Chatrian verweist gleich zu Beginn der Vorstellung von ORPHEA auf das Besondere des Projekts: drei sehr unterschiedliche Künstler, Alexander Kluge, Khavn und Lilith Stangenberg erzeugen kreative Spannung. Die drei re-mixen sich gegenseitig zu einer verstörenden Abfolge von Bildern und Tönen. Der Film ist anarchisch und wild. Wenn ich sagen würde, der Sinn hat sich mir erschlossen, dann wäre das glatt gelogen. Es gelingt mir nicht einmal, die direkte Abfolge von Bild-Bruchstücken bedeutungsvoll miteinander zu verbinden.

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NACKTE TIERE von Melanie Waelde (Berlinale 2020)

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Was soll man nach dem Schulabschluss bloß tun, wenn man irgendwo im Nirgendwo lebt: Gehen? Bleiben? Nicht so einfach zu entscheiden, wenn es für beides gute Gründe gibt. Die 27-jährige Potsdamerin Melanie Waelde hat mit NACKTE TIERE einen starken Spielfilm über die Unsicherheiten des Erwachsenwerdens auf dem Land gedreht. Auf der Berlinale läuft er in der Reihe „Encounters“, die für ästhetisch innovative und wegweisende Filme reserviert ist. Ein wahrer Ritterschlag also für eine so junge Regisseurin, zumal es sich um ihren ersten langen Spielfilm handelt. „Nackte Tiere“, so der Titel, ist ein intensives Porträt einer Clique Jugendlicher auf dem Land. Ganz nah ist der Film seinen Protagonisten, und hält doch respektvollen Abstand.

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„Man ist nie wieder so stark wie mit 17“ (Berlinale 2020)

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Gespräch mit Melanie Waelde, Regisseurin des Encounter-Beitrags NACKTE TIERE

NACKTE TIERE – was für ein Titel! Sind Tiere nicht immer nackt, oder eigentlich nie? Melanie Waelde, 27 Jahre alt, Potsdamerin, Regisseurin, Drehbuchautorin und in diesem Jahr Teilnehmerin an der neuen Berlinale-Wettbewerbsreihe „Encounters“ hat diesen widersprüchlichen Filmtitel ganz bewusst gewählt. Die seltsamen Assoziationen, die sich dabei ergeben, heißt sie willkommen. Überhaupt mag sie es, wenn Filme nicht eindeutig sind, wenn die Zuschauer manches eben so oder so interpretieren können. Ihr Film vermeidet Eindeutigkeiten, stellt anscheinend so klare Grenzen in Frage. Was also bedeutet „Nackte Tiere“? Waelde spielt die Frage zurück an die Journalistin. „Verletzlichkeit und Ungezähmtheit“, kommen ihr in den Sinn. Scheint zu passen. Waelde lächelt.

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