RAS VKHEDAVT, RODESAC CAS VUKUREBT? (WHAT DO WE SEE WHEN WE LOOK AT THE SKY?) von Alexandre Koberidze (Berlinale 2021)

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Eine junge Frau und ein junger Mann laufen sich zufällig in die Arme. Einmal, zweimal. Dann verabreden sie sich für den folgenden Abend. Aber einem bösen Zauber missfällt dieses Glück, und er torpediert die Liebe. Als beide am nächsten Morgen aufwachen, sehen sie völlig anders aus als zuvor. Ihre besten Fähigkeiten – ihre als Apothekerin, seine als Profifußballer – sind über Nacht verflogen. Am Abend, am vereinten Treffpunkt, erkennen sie einander nicht wieder. Werden sie sich trotzdem wiederfinden? Der georgische Regisseur Alexandre Koberidze erzählt in WHAT DO WE SEE WHEN WE LOOK AT THE SKY? ein Märchen von der Sehnsucht und der Kraft der Liebe.

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150 Minuten, ganz langsam ausgerollt, mit einer poetischen Erzählstimme, die uns mitnimmt auf dem Weg in eine unglaubliche Geschichte, die aber ganz alltäglich daherkommt. Es ist gerade Fußball-WM, eine schöne Rahmenhandlung für die Liebesgeschichte – inklusive großartiger Bilder von fußballspielenden Kindern, die völlig glücklich ganz bei der Sache und bei sich sind. Man schaut dem Film gerne dabei zu, wie er sich entfaltet. Hübsche kleine Einfälle, wie die vier verzauberten Ratgeber am Wegesrand – ein Unkrautpflänzchen, ein Radargerät, ein Gulli und der Wind – oder die Straßenhunde, die sich zum Fußballgucken verabreden, geben diesem modernen Märchen seinen eigenen, liebevollen Ton und eine wohltuende Prise Humor.

In der Nebenhandlung ist ein Filmteam ist auf der Suche nach sechs Pärchen, die in ein Filmprojekt über die Liebe einfließen sollen. Die junge Frau und der junge Mann, obwohl sie noch kein Paar sind, werden ebenfalls gecastet. Und was dann bei der Projektion der Bilder geschieht, ist eine stimmige Auflösung der Geschichte. Werden wir durch die Liebe verwandelt? Und bleiben wir dennoch im Kern dieselben? Die Antwort darauf ist hier in beiden Fällen: ja.

Fotos: © Faraz Fesharaki/DFFB

Kommentare ( 1 )

Ja, sehr poetisch : ) Zwischendurch habe ich mich schon gefragt: Müssen es wirklich 2,5h sein? Aber die Zeit wird gut eingelöst.

Sehr gelungen fande ich auch die Szenen, wo auf Stil-Mittel des Stummfilms zurückgegriffen wird und Klaviermusik und Gestik übernehmen.

Der Film hat auch ein wenig was von Amelie, nur angenehm weniger süßlich.

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Titel

Orignaltitel

Ras vkhedavt, rodesac cas vukurebt?

Deutscher Titel

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?

Englischer Titel

What Do We See When We Look at the Sky?

Credits

Regisseur

Alexandre Koberidze

Land

Flagge DeutschlandDeutschland

Flagge GeorgienGeorgien

Jahr

2021

Impressum