Bär im Home-Office

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Manchmal gibt es keine richtige Entscheidung. Was für eine Wahl hatten die Berlinale Leiterinnen* Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian? Was sie auch gemacht hätten, nichts hätte den Verlust auch nur ansatzweise überdecken können. Der Schmerz wäre bei einer kompletten Absage noch viel größer gewesen. So wagt sich die Berlinale nun wie viele andere Filmfestivals auf unbekanntes Terrain. Rissenbeeks und Chatrians Weg: Es gibt einen nicht-öffentlichen Berlinale-Teil vom 1.-5. März und einen öffentlichen vom 9.-20. Juni.

Der nicht-öffentliche Teil trägt das Label "Industrieveranstaltung". Das kuratierte Festivalprogramm wird im Rahmen des European Film Market (EFM) dem Fachpublikum vorgestellt. Journalisten sind zugelassen, allerdings entscheiden die Rechteinhaber eines Festivalfilms hier selbst, ob sie ihr Juwel der manchmal nicht wohl geneigten Presse zeigen. Alles ist selbstverständlich online. Bis, ja bis auf eine Ausnahme: eine mit ehemaligen Bärengewinnerinnen* prominent besetzte Jury wird sich in Berlin alle Wettbewerbsfilme auf der großen Leinwand anschauen.

Der öffentliche Teil im Juni nennt sich "Sommerspezial". Nicht das ganze, aber ein großer Teil des Festivalprogramms wird dann in zehn verschiedenen Berliner Kinos zu sehen sein. Im Rahmen des Sommerspezial die Bären überreicht, über die zuvor schon im März die Internationale Jury entschieden hat.

Wir das Ganze funktionieren? Wird die "Situation" im Juni ein Publikumsfestival erlauben? Das kann alles wohl noch keiner mit Gewissheit sagen. Aber allein der Einsatz des Berlinale Teams "etwas" zu ermöglichen, ist diesem hoch anzurechnen.

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