AUTOBAHN von Daniel Abma (DOK.fest München 2020)

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Eine Verkehrsverbindung zwischen zwei Autobahnen, die mitten durch eine Stadt führt, ist untragbar. Aber wie oft, gewöhnt man sich über die Zeit auch an vernunftsfreie Zustände.

Nicht nur wer wie ich aus Niedersachsen oder Nordrhein-Westfahlen kommt, wird seine persönlichen Erinnerungen an die Verbindung zwischen der A30 und A2 haben, die quer durch Bad Oeynhausen führte. Man stand hier vor allem sehr lange im Stau. Nach 40 Jahren kam dann aber 2008 die Revolution. Es wurde mit dem Bau einer Umgehung begonnen. Doch wie reagieren die Bewohner der Stadt darauf?

Daniel Abma hat über 10 Jahre Paare und Einzelpersonen begleitet: u.a. den damaligen Bürgermeister, die Inhaberin eines Woll-Fachgeschäfts, einen Bodybuilder, ein Rentnerehepaar mit Dackel und einen überzeugten Christen, der mit „Jesus Liebt Dich“ Transparenten regelmäßig an der Durchgangsstraße stand.

Das Bauvorhaben wird in AUTOBAHN zu einem in der Zeit wandelnden Prisma, durch das Licht auf die Entwicklung der Charaktere fällt. Der Blick den Abma auf seine Figuren wirft ist anrührend und teilnahmevoll. So trifft er sehr gut das Lebensgefühl, den Alltag und die Menschen in einer norddeutschen Kleinstadt.

Der sehenswerte Dokumentarfilm steht noch bis zum 24.5. auf der Webseite des DOK.fest München zum Streamen zur Verfügung.

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Titel

Orignaltitel

Autobahn

Credits

Regisseur

Daniel Abma

Kamera

David Schittek

Schnitt

Momas Schütze

Land

Flagge DeutschlandDeutschland

Jahr

2019

Dauer

85 min.

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