Berlinale 2018

Ein Ballett von Gabelstaplern gleich zu Beginn – und die Herzen der Zuschauer waren gewonnen für Thomas Stubers sanftes Supermarkt-Drama IN DEN GÄNGEN. Weitaus kontroverser wurde der Gewinnerfilm TOUCH ME NOT von Adina Pintilie bewertet.

Hier wurden die Grenzen der Zuschauertoleranz ausgetestet, es ging um Sex und nicht der Norm entsprechende Köper. Für so manchen oder manche eindeutig zu viel, was wiederum dem Film mit dem Vorwurf des Voyeurismus angelastet wurde. Naja, immerhin hatte man sich mal wieder über den Goldenen Bären gezofft!

Ansonsten blieb vor allem schmerzhaft das große Labern, oder auch "Die zwei von der Tankstelle" genannt, MEIN BRUDER HEISST ROBERT UND IST EIN IDIOT in Erinnerung. Was einige als große Filmkunst ansahen, reizte andere zu absoluten Totalverrissen, darunter auch die Autorin dieser Zeilen. Ansonsten waren die kotzenden Kakerlaken aus dem Iran ziemlich cool, und Marie Bäumer bezauberte als Romy Schneider in 3 TAGE IN QUIBÉRON eingefleischte Romy-Fans genauso wie Leute, denen Romy jetzt eher nicht so nahe ist. Die Freunde des gepflegten Stummfilms kamen bei der Retrospektive auf ihre Kosten mit OPIUM, DER HIMMEL AUF ERDEN, DAS ALTE GESETZ und vielem mehr.

Ach ja, den wunderbarsten Eröffnungsfilm seit langer Zeit gab es in jenem Jahr auch noch: ISLE OF DOGS von Wes Anderson! Ein guter Jahrgang, alles in allem.

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