Berlinale 1998

Die Stimmung ist mal wieder schlecht. Und das, obwohl unter anderen die Coen Brüder (THE BIG LEBOWSKI), Gus Van Sant (GOOD WILL HUNTING), Alain Resnais (ON CONNAIT LA CHANSON), Barry Levinson (WAG THE DOG) und Quentin Tarantino (JACKIE BROWN) sehr gute Filme in den Wettbewerb geschickt haben.

Aber: Der Berlinale sind sowohl Clint Eastwoods MIDNIGHT IN THE GARDEN OF GOOD AND EVIL durch die Lappen gegangen (woran die Berlinale wohl keine Schuld trifft) als auch Roberto Benignis dreifacher Oscar-Gewinner 1999 LA VITA È BELLA (das hat die Berlinale allerdings selbst vermasselt). Insgesamt scheint die de-Hadeln-Müdigkeit vor allem unter den Kritikern rapide zuzunehmen – der Wechsel in der Festivalleitung schimmert bereits am Horizont.

Was das Panorama angeht, wird immer stärker deutlich, dass die aus der "Info-Schau" der 70er Jahre hervorgegangene Sektion weit mehr als ein Tummelplatz für unabhängige Produktionen ist, die einem größeren Publikum nicht zugemutet werden können. Die jüngste der drei Hauptsektionen zeigt immer mehr Arthouse-Filme mit Marktchancen – und tritt dabei in Konkurrenz zu Festivals mit eben dieser Ausrichtung: Sundance, Brüssel und Rotterdam.

Die Jury unter dem Vorsitz des britischen Extremschauspielers Sir Ben Kingsley entscheidet in puncto Goldener Bär für Central do Brasil – was den internationalen Durchbruch für Regisseur Walter Salles bedeutet.

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