Von der Müdigkeit

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Cinestar, kurz vor der Spätvorstellung. Man will sich den hoch gelobten „chinesischen Fassbinder“ anschauen. Deshalb hat man sich zu dieser nachtschlafenden Zeit tapfer aufgerafft, obgleich einen der Schiller und sein Piller knappe 14 Stunden zuvor bereits zum ersten Mal an diesem Tag in den Kinosaal getrieben haben.

Eine gefühlte halbe Stunde steht man nun schon in der Schlange, weil dem direkt davor laufenden italienischen Film über die Segnungen der agricultura noch eine Publikumsdiskussion folgt, die anscheinend nicht zum Ende kommen will. Schon schwankt man leicht, die Äuglein fallen langsam zu, da öffnen sich plötzlich die Türen: Und heraus strömen, neben den erwartbaren italienischen Zuschauern, auch eine erstaunlich hohe Zahl an bambini, die aus unerfindlichen Gründen ebenfalls ein tieferes Interesse an der ökologischen Landwirtschaft zu haben scheinen. Das wirklich Schockierende jedoch: Die Dreikäsehochs sind putzmunter. Während unsereins in den Seilen hängt, hüpfen und springen die kleinen Teufel munter durchs Kino, plappern angeregt mit ihren Eltern und scheinen um einiges Nachtschwärmer-tauglicher zu sein als die ausgewachsene Journalistin, die ihnen leicht beschämt nachblickt. Es war dann aber doch noch ein sehr schöner Film. Wenn auch nur für Erwachsene.

Kommentare ( 2 )

Die haben sich auch verschrieben. Zu Festivalvorrstellungen gibt es nur Zutritt unter (!) 18 ; )

... ach ja die bambini dürfen und können mehr als die KINDA teutonischer Bauart, zum Beispiel um 11 lustig und nicht müde sein. Das kam bestimmt vom Wein, der während der Vorstellung rumging. Kein Wunder, dass der Stiefel im Süden bald im Meer versinkt.

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