Nächtlicher Spuk am Potsdamer Platz

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Nachts. Man kommt mit der S-Bahn auf dem Potsdamer Platz an, fährt mit der Rolltreppe nach oben. Stutzt. Ist der Platz nicht sehr seltsam beleuchtet? Irgendwie gespenstisch gelb, irreal. Kurz zu vor hat es geregnet. Die Szenerie wirkt dadurch noch unwirklicher als sonst. Das wird es wohl sein. Bis man realisiert, dass einem sehr eigenartige Geräusche ans Ohr dringen – eine Art Mischung aus Sirenengesang, Sphärenklängen und Rückkopplung. Wo kommt das nur her?

Und: Erinnert einen das nicht an etwas? Oh ja, erst am Tag zuvor hatte es etwas ähnliches in einem Berlinale-Film gegeben, in Fruit Chans THE MIDNIGHT AFTER, als sämtliche Menschen in Hongkong plötzlich wie vom Erdboden verschluckt waren und die Handvoll Überlebender genau solche Signale per Handy von einer fremden Macht empfing…ja, komisch, wo waren eigentlich die ganzen Menschen auf dem Potsdamer Platz geblieben? Seltsam leer kommt er einem vor. Man beschleunigt den Schritt, biegt hastig um die Ecke, taucht ein ins Zelt über dem Sony-Center – und ist noch nie so froh darüber gewesen, mitten in eine dumm in die Zeltkuppel gaffende Menge Touristen geraten zu sein. Auf einmal sind auch die gespenstischen Klänge verstummt. Man hat ihn gerade noch einmal geschafft – den Sprung zurück in die Realität.

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