I AIONIA EPISTROFI TOU ANTONI PARASKEUA (THE ETERNAL RETURN OF ANTONIS PARASKEVAS) von Elina Psykou

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Wenn das mit Griechenland so geht, wie mit diesem Film, kann es dauern mit der Genesung. Lange dauern. Alles geht in diesem Film zwar irgendwie weiter, aber planlos dem Beckenbauerschen Diktum folgend: „Schaun mer mal, dann sehn mer schon.“

Ein bekannter Talkshow Morgenmagazin Mann flüchtet in ein leeres Hotel an der Küste. Dort kocht er jeden Tag Nudeln mit Ketchup und experimentiert mit einer Molekularnudel. Er deckt die 100 Tische, er stellt überall Fernseher auf und betrachtet seine alten Sendungen, die von Jahr zu Jahr peinlicher werden. Ab und an kommt der Sendereigentümer, der in seine Flucht eingeweiht ist, bringt Essen und einen Anzug für Weihnachten. Jeden Morgen wacht Antonis Paraskevas um Punkt vier auf und der Zuschauer ahnt, dass die Wende dieses Films sein wird, dass er verschläft, irgendwann.

Es geht um Routinen und Rituale. Sie scheinen ihn zu kontrollieren, nicht er sie. Die Morgensendung unseres einsamen, deprimierten Frühaufstehers geht mit einem Nachfolger weiter und sie hat zugleich ein Dauerthema: Wo ist Antonis Paraskevas? Vermutlich entführt, aber eigentlich egal, Hauptsache palavern. Und er schaut ihnen dabei zu. Sieht, was all die Leute immer in ihm gesehen haben - und scheint allmählich zu implodieren.

Auch nach einer Stunde Film sind wir noch im Hotel und Paraskevas kocht seine Nudeln, schaut fern. So ein leeres Hotel hat ja Stimmung, und wie er im fast leeren Pool Tretboot immer wieder gegen die Wand fährt oder eine (sinnlose) Szene, in der er mit dem Fernsehkollegen im Hotel eine spanische Weise singt, Tenor, Ich habe vergessen das Leben zu genießen, - das sind schöne, bizarre Bilder. Mehr nicht, weil sie verloren wirken, wie die Hauptfigur.

Obwohl am Meer, gibt es nur einen einzigen Blick hinaus - Hinweis auf die selbstbezogen depressive Stimmung in Griechenland? So wie die gruseligen Fernsehshow Ausschnitte, die Paraskevas auf einem Fernseher zwischen griechischen Götterstatuen schaut. Ist das die „Kultur“, die Griechenland ruiniert hat? Das hohle Fernsehprogramm, die Labershows? Eher nicht. Die Fernseher als der griechische Chor des Theaters für einen tragischen Held unserer Tage? Möglich, aber auch zu viel des Guten. Wie der Film selbst, weil er Zeitportrait, Medienkritik, tragische Heldengeschichte, Metapher, quichottiger Kampf und Landesstudie anhand eines Aussteigers sein will.
Das Land mag sich quälen, das ist tragisch. Der Film quält sich auch - das ist langweilig.

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Titel

Orignaltitel

I aionia epistrofi tou Antoni Paraskeua

Englischer Titel

The Eternal Return of Antonis Paraskevas

Credits

Regisseur

Elina Psykou

Schauspieler

Christos Stergioglou

Theodora Tzimou

Syllas Tzoumerkas

Land

Flagge GriechenlandGriechenland

Jahr

2013

Dauer

91 min.

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