Berlinale Classics zeigt Meisterwerke in restaurierten Fassungen

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Marlon Brando in ON THE WATERFRONT, Bild: Deutsche Kinemathek, Sony Pictures/Park Circus.

Berlinale Classics heißt eine neue Untersektion der Retrospektive, in der die Berlinale in Zukunft wiederentdeckte und aufwendig restaurierte Fassungen von Filmklassiker zeigen wird. In diesem Jahr werden fünf Filme gezeigt. Unter den fünf Kinodiamanten funkelt ON THE WATERFRONT (Die Faust im Nacken) von Elia Kazan ganz besonders. Die amerikanische Produktion von 1954 wurde mit acht Oscars ausgezeichnet: unter anderem als Bester Film, Marlon Brando als Bester Hauptdarsteller, Kazan für die Beste Regie und Budd Schulberg für das Beste Drehbuch. Die Story um Terry Malloy und den Kampf gegen korrupte Gewerkschaftsbosse erlebt als Welterstaufführung ihre Leinwandpremiere in der digital restaurierten Fassung im 4k-Format.

Dass man vor fast 60 Jahren auch echte Meisterwerke in 3-D drehen konnte, bewies Alfred Hitchcock. Er drehte sein legendäres Kriminal- und Ehedrama DIAL M FOR MURDER (Bei Anruf Mord, USA 1954) unter Verwendung des Polarisationsverfahrens „Natural Vision 3-D“. Im Rahmen der Berlinale Classics ist die europäische Erstaufführung der digitalen 3-D-Projektion zu sehen.

Die Berlinale Classics bieten auch den Rahmen für die internationale Erstaufführung der digital restaurierten Fassung von TŌKYŌ MONOGATARI (Die Reise nach Tokio, Japan 1953) von Yasujirō Ozu.

Ein weiteres Highlight ist DER STUDENT VON PRAG (Deutschland 1913). Das Werk von Regisseur Hanns Heinz Ewers begründete den Weltruf des deutschen Stummfilms. Für die digitale Rekonstruktion des Filmmuseums München konnten erstmals alle bekannten existierenden Filmmaterialien und Schriftdokumente herangezogen werden.

CABARET (USA 1972) in der Regie von Bob Fosse prägte für lange Zeit die filmische Darstellung des verruchten und dekadenten Berlins der 1930er Jahre. Associate Producer war Harold Nebenzal, geboren 1922 in Berlin, der in dritter Generation als Produzent reüssierte. Sein Vater Seymour Nebenzal, mit dem er 1933 in die USA emigrierte, und sein Großvater Heinrich Nebenzahl brachten als Produzenten einige der bedeutendsten Filme der Weimarer Republik hervor. Als Gast des Festivals wird Harold Nebenzal Cabaret sowie zwei Retrospektive-Filme präsentieren.

Das Programm der Berlinale Classics 2013 mit den Vorführungszeiten:
Cabaret
von Bob Fosse, USA 1972
Sa, 9.2., 11:00 Uhr Kino International, präsentiert von Harold Nebenzal

Dial M for Murder (Bei Anruf Mord)
von Alfred Hitchcock, USA 1954
Di, 12.2., 18:00 Uhr und Sa, 16.2. 22:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele, europäische Erstaufführung der digitalen 3-D-Projektion

On the Waterfront (Die Faust im Nacken)
von Elia Kazan, USA 1954
Mi, 13.2., 19:00 Uhr Cinestar Event Cinema,
Welterstaufführung der restaurierten Fassung von 2013 (4K)

Der Student von Prag
von Hanns Heinz Ewers, Deutschland 1913
Eine Koproduktion von Filmmuseum München, Orchester Jakobsplatz München und ZDF in Zusammenarbeit mit Arte. In Kooperation mit der Deutschen Kinemathek, den Internationalen Filmfestspielen Berlin und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin.
Fr, 15.2., 20:00 Uhr Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Welterstaufführung der digital rekonstruierten Fassung

Tōkyō Monogatari (Reise nach Tokio)
von Yasujirō Ozu, Japan 1953
Do, 14.2., 15:00 Uhr CinemaxX 6 am Potsdamer Platz,
internationale Erstaufführung der digital restaurierten Fassung

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