KASHI (Choked) von Kim Joong-hyun

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Wir leben in einem Netz von Beziehungen. Wenn eine Figur in diesem Netz fällt, dann spürt jeder die Erschütterungen. Ohne eigenes Verschulden kann uns ein Sog nach unten ziehen.

In der Regel sind es die Eltern, die aufgrund der Verirrungen ihrer Kinder kein ruhiges Leben führen können. In KASHI ist es dagegen die Mutter, die ihren erwachsenen Kindern einiges zumutet. Sie ist eines Tages verschwunden. Der Grund: Sie steckt bis zum Hals in Schulden. Nach der Flucht muss sich ihr Sohn Youn-ho (Um Tae-go) mit den Gläubigern herumschlagen. Diese lauern ihn auf oder dringen sogar in seine Wohnung ein. Als auch eine zwielichtige Gestalt ihn unter Druck setzt, beginnt Youn-ho´s anfängliche Ruhe zu schwinden. Die Verwicklungen stellen jetzt auch die Beziehung zu der Frau, die er bald heiraten möchte, infrage.

KASHI trägt dem Umstand Rechnung, dass die Dinge, die uns am meisten bedrohen, ohne große dramatische Szenen auskommen. Es sind vielmehr Dauerzustände, die nach und nach unser alltägliches Leben zersetzen. Regisseur Kim Joong-hyun gelingt es diesen Auflösungsprozess über 90 Minuten sehr anschaulich zu erzählen. Dabei nimmt er sich für die Entwicklung seiner Charaktere genügend Zeit. Am Ende ist nicht mehr klar zu sagen, wie viel Verantwortung die Figuren des Films für ihre Schuld tragen.

Der ruhig erzählte Film ist eine gelungene Reflexion zu der Frage, wie sich Geldabhängigkeiten auf soziale Bindungen auswirken können.

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Titel

Orignaltitel

Kazoku no kuni

Englischer Titel

Our Homeland

Credits

Regisseur

Yang Yonghi

Schauspieler

Sakura Ando

Arata Iura

Land

Flagge JapanJapan

Jahr

2011

Dauer

100 min.

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