Berlinale Countdown:
HAPPY TEARS von Mitchell Lichtenstein (2009)


HAPPY TEARS habe ich 2009 auf der Berlinale gesehen. Ich war froh, für diesen Wettbewerbsfilm Karten bekommen zu haben, und saß gespannt im überfüllten Friedrichstadtpalast. Es wurde dunkel, der Film begann, und das Publikum schrie schon nach fünf Minuten vor Lachen. Und hörte gar nicht mehr auf.

Ich flüsterte meiner Begleitung entsetzt zu, dass ich mich wie die kleinste aller möglichen Minderheiten fühle. Der Film war absolut entsetzlich. Überspannte Amerikanerinnen. Pseudo-psychedelische Einblenden. Eine fade Story, letztlich wieder nur ums Geld und die betrogenen Kindheitsträume. Die wirkliche Tragik, die fortschreitende Demenz des Vaters, zum Fäkalwitz pervertiert. Allein Demi Moore konnte ihrer Rolle eine gewisse Würde geben, was als Aussage für sich spricht. Bei der Berlinale habe ich mich in den Schlaf geflüchtet und bin erst vom tosenden Schlussapplaus aufgewacht. Um dem Film gerecht zu werden, oder es zu versuchen, habe ich ihn nun noch einmal gesehen – von Anfang bis Ende. Und mir gewünscht, wie das Friedrichstadtpalast-Publikum herzlich lachen zu können, wenn der Demenzkranke in die Hosen macht und die Drogenabhängige ihm sein Geld klaut. Fände man den Film witzig, könnte man bei der fadenscheinigen Story ein Auge zudrücken. Sonst bleibt nur ein Stück vertane Lebenszeit und ein ebenso langes Kopfschütteln darüber, wieso dieser Film in den Wettbewerb aufgenommen wurde. Bitte nie wieder „Happy Tears“!

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Titel

Orignaltitel

Happy Tears

Credits

Regisseur

Mitchell Lichtenstein

Schauspieler

Ellen Barkin

Demi Moore

Parker Posey

Rip Torn

Land

Flagge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten

Jahr

2009

Dauer

95 min.

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