Berlinale Countdown:
CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND von Hayao Miyazaki (2002)

„Chihiros Reise“ ist ein Film, den ich nicht verstehen musste, um ihn zu lieben. Zum ersten Mal sah ich ihn auf Japanisch mit französischen Untertiteln und muss gestehen, dass mir die Handlung weitgehend schleierhaft blieb. Was mich, wie in allen Filmen von Hayao Miyazak, begeisterte, waren die märchenhaften Bilder, Traumlandschaften voller Weite und Geheimnis.

Die Natur nimmt in Miyazaks Filmen viel Raum ein, sie ist verwunschen, überwältigend, manchmal unheimlich, und oft die Verbündete der Hauptfiguren. Sie ist bevölkert von vielen kleinen und großen Wesen, die sich verwandeln, die als Dämonen auftauchen und zu guten Geistern werden. Niemand ist nur gut, nur böse, alles ist Veränderung, und in „Chihiros Reise“ ist es die kleine Heldin selber, die diesen Wandel oft auslöst - das zunächst furchtsame Mädchen wächst über sich hinaus, als es versucht, seine Eltern aus den Fängen einer Hexe zu retten, und auf seinem Weg begegnet es Geistern, Göttern und Drachen mit einer entwaffnenden Offenheit und Hilfsbereitschaft. Chihiros Großherzigkeit, ihr Mut und ihre Liebe machen aus den unheimlichsten Gestalten Gefährten und Helfer. Angesichts ihrer Klarheit und ihres Einsatzes für die, die sie liebt, erscheint die Besitzgier und Gefräßigkeit ihrer Umwelt umso erbärmlicher. Ein Film, der jedes Mal, wenn ich ihn sehe, lange in mir nachklingt, und dessen phantastische Bilder nicht verblassen.

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Titel

Orignaltitel

Sen to Chihiro no kamikakushi

Deutscher Titel

Chihiros Reise ins Zauberland

Credits

Regisseur

Hayao Miyazaki

Drehbuch

Land

Flagge JapanJapan

Jahr

2001

Dauer

125 min.

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