Berlinale 2012: 13 Filme in der Perspektive Deutsches Kino

Mit 13 Filmen, darunter drei langen Dokumentar- und vier langen Spielfilmen sowie zwei Programmpunkten mit Vorführungen von jeweils drei mittellangen Filmen, ist die Perspektive Deutsches Kino 2012 komplett. Die Berliner Michael Schöbel und Ronald Vietz haben 2011 die Produktionsfirma Wildfremd Productions gegründet, um einen außergewöhnlichen Film über Jugendliche in den 80ern in der DDR zu machen. Unter der Regie von Marten Persiel beleben sie die fremde seltsame Welt der „Rollbrettfahrer“ in der DDR wieder und verwenden dafür wahre Schätze an ausgegrabenen Super-8-Filmen aus dieser Zeit. THIS AIN’T CALIFORNIA ist Persiels erster abendfüllender Dokumentarfilm.

Rebellion funktioniert auch mit Worten: DICHTER UND KÄMPFER von Marion Hütter begleitet vier Poetry Slammer aus Berlin, Leipzig, Bochum und Stuttgart ein Jahr lang mit der Kamera. Dritter dokumentarischer Langfilm ist der Eröffnungsfilm der Perspektive MAN FOR A DAY von Katarina Peters. Der Schriftsteller Tim Staffel hat für WESTERLAND zum ersten Mal hinter der Kamera gestanden und Regie geführt. Staffel ist mit seinem Roman „Terrordrom“ bekannt geworden und hat mit WESTERLAND sein 2008 erschienenes Buch „Jesús und Muhammed“ verfilmt, eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern.
Der Spielfilm DIE VERMISSTEN von Jan Speckenbach mit André M. Hennicke in der Hauptrolle entwirft eine Eltern-Angst-Vision von verschwindenden Kindern. Jan Speckenbach, dessen Kurzfilm GESTERN IN EDEN 2008 in der Cinefondation in Cannes lief, spielt in seinem Abschlussfilm für die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) mit einem bedrohlichen Szenario. Tamer Yiğit und Branka Prlić erzählen in ihrem selbstfinanzierten zweiten Spielfilm KARAMAN eine Migrationsgeschichte: Zehra (Isilay Gül) will aus der Türkei nach Deutschland auswandern – gegen den Willen ihrer Familie.
GEGEN MORGEN heißt das Regiedebut von Joachim Schoenfeld. Der Spielfilm über zwei Polizisten feierte seine Uraufführung bereits im Panorama-Spectrum auf dem Shanghai International Film Festival im Juni 2011.
Sechs mittellange Filme runden das Programm ab. Es sind die vier Spielfilme TRATTORIA, Regie: Soleen Yusef, ARARAT von Engin Kundag; SOMETIMES WE SIT AND THINK, AND SOMETIMES WE JUST SIT, Regie: Julian Pörksen und TAGE IN DER STADT von Janis Mazuch. Hinzu kommen die beiden mittellangen Dokumentarfilme RODICAS von Alice Gruia und STERBEN NICHT VORGESEHEN von Matthias Stoll.

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