42. Forum der Berlinale: Soziales, politisches, menschliches Kino

Das 42. Forum der Berlinale zeigt insgesamt 38 Filme im Hauptprogramm, davon 26 als Weltpremiere und weitere acht als internationale Erstaufführungen. Neben zahlreichen Filmen des europäischen Kinos zum Beispiel aus Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen, Russland, Rumänien, Schweden, Spanien, der Tschechische Republik und der Türkei sind Produktionen aus allen Teilen der Welt vertreten. Auch der Nahe Osten, der noch mehr als in den vergangenen Jahren die politische Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist mit mehreren Produktionen vertreten.

Im Mittelpunkt des jordanischen Spielfilms AL JUMA AL AKHEIRA (The Last Friday) von Yahya Alabdallah steht ein Taxifahrer in Amman, der versucht, neue Ordnung in sein schwieriges Leben zu bringen. Der Dokumentarfilm BAGRUT LOCHAMIM (Soldier / Citizen) konfrontiert die Zuschauer mit den unversöhnlichen Ansichten junger Israelis. Mani Haghighis Spielfilm PAZIRAIE SADEH (Modest Reception) dagegen erzählt von einem reichen Paar, das in der iranischen Provinz Plastiksäcke voller Geld verteilt.

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Bild aus der Pre-Produktions-Phase von O MAN’S ZONE (Quelle: Fujiwara Toshi)

Drei Filme aus Japan beschäftigen sich mit dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März 2011 und dem daraus resultierenden Unfall im Atomkraftwerk Fukushima. In NO MAN’S ZONE zeigt Fujiwara Toshi Bilder aus der verstrahlten Zone um die Atomreaktoren. Iwai Shunji widmet sich mit FRIENDS AFTER 3.11 der politischen, ökologischen und sozialen Lage Japans und seiner Abhängigkeit von Atomenergie, während Funahashi Atsushi in NUCLEAR NATION einen Bürgermeister ohne Stadt porträtiert.
Mit drei Spielfilmen ist auch das US-Independent-Kino stark im Programm vertreten. David Zellners märchenhafter KID-THING beschäftigt sich mit Alltag und Fantasie eines verwahrlosten Mädchens. Brian M. Cassidy und Melanie Shatzky folgen in FRANCINE einer aus der Haft entlassenen menschenscheuen, aber äußerst tierlieben Frau (gespielt von Oscar-Preisträgerin Melissa Leo).

Und So Yong Kim lässt in FOR ELLEN einen pflichtvergessenen Rockmusiker (gespielt von Paul Dano) den letzten Versuch unternehmen, eine Beziehung zu seiner kleinen Tochter aufzubauen.

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