Perspektive Deutsches Kino: Robota, Kühe und Blaukraut

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Elf Beiträge bewerben sich im zehnten Jahr in der Perspektive Deutschen Kino um den Preis „Dialogue en Perspective“, der seit 2004 vom Deutsch-Französischen Jugendwerk vergeben wird. Vorsitzender der Jury, in der Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und Bosnien-Herzegowina ihren Favoritenfilm küren, ist 2011 Romuald Karmakar. Im Programm sind sechs Spielfilme und fünf Dokumentarfilme vertreten, darunter auch einige mittelange Filme mit einer Länge zwischen 20 und 60 Minuten. UTOPIA LTD. von Sandra Trostel, eine Dokumentation über den Weg der Hamburger Band 1000 Robota in das Musikbusiness, eröffnet die Sektion am Freitag, 11. Februar, um 19.30 Uhr im Cinemaxx 3.

Das Themenspektrum ist wie immer in der Perspektive breit gefächert. Bei den Spielfilmen geht es um Beziehungsprobleme (WEISST DU EIGENTLICH DASS GANZ VIELE BLUMEN BLÜHEN IM PARK von Lothar Herzog), oder um die Herausforderungen beim Start in das Berufsleben (DIE AUSBILDUNG von Dirk Lütter). Mit den Abgründen des Teenie-Daseins beschäftigt sich Ziska Riemann in dem visuell ungewöhnlichen, comichaft-schrillen LOLLIPOP MONSTER, während Josephine Frydetzki in DÍGAME – SAG MIR einen Tag im Leben des Argentiniers Esteban schildert, genauer gesagt den Tag, an dem Estebans bisheriges Leben in sich zusammenbricht. Ein ganz besonderes Verhältnis zwischen jung und alt zeigt Susan Gordanshekan in EISBLUMEN: Ein junger Bosnier, der illegal in Deutschland ist, betreut eine demenzkranke Frau. Elke Hauck dagegen inszeniert in DER PREIS eine ungewöhnliche Heimkehr. Ein junger Architekt plant in seiner Heimatstadt ein neues Stadtviertel.

Bei den Dokumentarfilmen erzählt Anne Hepp in ROTKOHL UND BLAUKRAUT eine Geschichte über zwei deutsch-türkische oder türkisch-deutsche, wie man mag, im Ruhrpott. Die Hauptdarsteller in Nicolas Steiners Film dagegen sind vierbeinig: In KAMPF DER KÖNIGINNEN messen sich Kühe, um Kuhglocken als Preise zu gewinnen. Das Thema der Umtriebe der Staatssicherheit packt Annekatrin Hendel in VATERLANDSVERRÄTER auf neue Weise an. Den Schriftsteller Paul Gratzik konfrontiert sie mit seiner erstaunlichen Vergangenheit: Gratzik war 20 Jahre IM der Stasi, bevor er sich 1981 selbst enttarnte. Etwas außergewöhnliches für die Perspektive macht Jasin Challah. Mit KAMAKIA – DIE HELDEN DER INSEL hat er eine Dokumentar-Komödie über griechische Lover gedreht, die in den 60er und 70er Jahren Touristinnen beglückten.

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