Der Film schreckt vor keinem Klischee zurück: Da ist die nach außen hin blasierte und lebensuntüchtige Madame, die tief in ihrem Herzen aber vor allem einsam ist, da ist der unbeholfene aber im Grunde total gutmütige Monsieur, der sich nach echter Liebe sehnt. Und dann sind da noch die zwar armen dafür aber um so temperamentvolleren und lebensfrohen sechs Spanierinnen, die für Monsieur Jean-Louis bald zum Inbegriff all dessen werden, was ihm bisher in seiner zwar materiell reichen aber emotional armen Existenz gefehlt hat. Möglicherweise war es ja die Absicht von Philippe Le Guay, die klischeehaften Vorstellungen von Franzosen und Spaniern durch ihre permanente Wiederholung ironisch zu brechen und so zu entlarven, dafür ist sein Film aber insgesamt zu brav geraten. Das Gezeigte verbleibt auf einer plakativen Ebene, die keinem weh tut.

Die alt bekannte Binsenweisheit, dass Liebe durch den Magen geht, findet hier ebenso ihre filmische Umsetzung im von Hausmädchen Maria für Monsieur Jean-Louis perfekt gekochten dreieinhalb Minutenei, wie die Männerphantasie vom fleißigen und natürlich auch wunderschönen Dienstmädchen, das schliesslich und endlich dem Charme seines Patrons erliegt. Dies alles wird zunehmend langweiliger anzuschauen und in der letzten halben Stunde hofft man vor allem auf ein wie auch immer geartetes Ende. Warum sich die schöne junge Maria den permanenten Annäherungsversuchen ihres gefühlt mindestens doppelt so alten Dienstherren Jean-Louis hingibt, bleibt dabei genauso ein Rätsel wie die Frage, wie es dieser Film in den Wettbewerb schaffen konnte.