THE BENGALI DETECTIVE von Phil Cox

bengali.jpg

Es fängt schon ungewöhnlich an. Zu Beginn der Vorstellung bittet der Regisseur , alle Zuschauer aufzustehen und nach einer imaginären Tanzchoreografie den Arm mal nach links und mal nach rechts zu bewegen. Natürlich machen alle mit. Berlinale Zuschauer lieben das Mitmachkino. Nach der Tanzeinlage geht es auch auf der Leinwand ungewöhnlich weiter.

Phil Cox beobachtet eine indische Detektiv-Truppe wie sie drei verschiedene Fälle verfolgt. Den Fall des gefälschten Haar-Shampoos, den der betrogenen Ehefrau und den Eisenbahn Mordfall. Cox filmt mit Stilmitteln des fiktionalen Kinos, ohne das THE BENGALI DETECTIVE zu einer Doku-Fiction wird. Er wählt Material und Ton so aus, dass sein Film in das Genre des Detektivfilm passt. Keine der Szenen sind aber nach Angaben von Cox nachgestellt.

THE BENGALI DETECTIVE hat sehr komische Szenen, da es sich bei den Detektiven nicht um durchtrainierte und abgebrühte Ermittler handelt, sondern um Männer, denen man ihre Vorliebe für indisches Essen ansieht. Wenn sie sich dann noch zu einem Dance Contest anmelden, dann kippt der Film schon beinahe ins Groteske.

Die Aufnahme von Phil Cox Film war sehr positiv. Es fielen Worte wie „Masterpiece“ und in der transparenten Box am Kinoausgang mit den Abstimmungskarten für den Panoramapublikums-Preis gibt es überall nur Kreuze bei „herausragend“.

Trotzdem gefällt mir an THE BENGALI DETECTIVE etwas nicht. Vielleicht liegt es an der Hauptfigur des Films, dem Besitzer der Detektei, der mir durch seinen starken Hang zur Selbstdarstellung nicht wirklich sympathisch ist. Vielleicht stört mich auch, dass es zweifelhaft ist, ob die Gefilmten wissen, wie komisch sie auf den „westlichen“ Kinozuschauer wirken. Aber wie bereits erwähnt: ein ungewöhnlicher Film ist THE BENGALI DETECTIVE in jedem Fall.

Kommentiere den Film oder den Eintrag

Impressum