Berlinale 1974

Endlich war es soweit: 1974 wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Berlinale ein sowjetischer Beitrag gezeigt. Bis zu diesem Jahr hatte sich der sowjetische Polit-Apparat immer wieder verweigert. Bereits 1958 hatte der deutsche Botschafter in Moskau eine "Verbalnote" mit einer Einladung übermittelt, aber erst das Viermächteabkommen und die Ost-Verträge ebneten 1972 schließlich den diplomatischen Weg.

Begeistern konnte S toboj i bes tebja von Rodion Rafailowitsch Nachapetow als erster sowjetischer Beitrag allerdings nicht. Das war in diesem Jahr aber auch Nebensache. Zum Überkochen brachte die Filmkritikerseele, dass die Jury ihren Favoriten links liegen ließ. Fassbinders "Fontane Effi Briest" bekam keinen einzigen Preis. Stattdessen bekam der kanadische Regisseur Ted Kotcheff für die Romanverfilmung "The apprenticeship of Duddy Kravitz" das begehrte Goldbärchen.

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