Berlinale 1959

Die Berlinale wird größer, verzeichnet einen Besucherrekord und ist mit Filmen aus 53 Ländern internationaler denn je. Der regierende Berliner Partymeister Willy Brandt feiert mit Rita Hayworth und sieht dabei sehr vergnügt aus, auch wenn Chruschtschows Berlin-Ultimatum immer noch für schlechte Stimmung sorgt. Aber wer ist Chruschtschow? Echte Promis gibt’s im Dutzend: Sophia Loren, Robert Aldrich, David Niven und und und...

Zwischen West- und Ost-Berlin macht man auf Völkerverständigung im Kleinen: Journalisten von kapitalistischen Medien aus aller Herren Länder besichtigen die DEFA-Studios und trinken nach den Grundsätzen sozialer Gerechtigkeit gebrautes Bier und in genossenschaftlicher Selbsthilfe produzierte Spirituosen im Ost-Berliner Filmclub „Möwe“.

Künstlerisch erobert die Nouvelle Vague die Berlinale. Claude Chabrols "Les Cousins“ (Schrei, wenn Du kannst) gewinnt den Goldenen Bären. Trotz eines gut besetzten Wettbewerbs, neben "Les Cousins" Filme von Akira Kurosawa und Gilles Grangier, will Festivalleiter Alfred Bauer zukünftig mehr Filme im Ausland von Experten sichten lassen. Die Politik allerdings will die Mittel nicht, wie gewünscht, auf 300.000 DM aufbessern.

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