Sao Paulo 2009: "Transcending Lynch" von Marcos Andrade

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Leicht irrer Blick: David Lynch.

Was ist das denn? Ein Film über den Besuch von David Lynch in Brasilien, der dort im August 2008 sein Buch über „Transzendentale Meditation“ vorstellte. Aha. Klingt ausreichend schräg denke ich mir, aber gibt das was her für eine Dokumentation in Spielfilmlänge? Die kurze Antwort ist: Nein.

Marcos Andrade gibt sich zwar Mühe seine Dokumentation mit allerhand filmischen Mätzchen zu versehen, Kameraführung und Musik sollen wohl der Begleitung des Altmeisters etwas Lynch-haftes verleihen.

Mehr als eine Hommage allenfalls für Hardcore-Lynch Fans ist dabei aber nicht herausgekommen. Neues oder Interessantes erfährt man nicht, nicht nur weil Lynch Fragen zu seinem hartnäckig ignoriert – von Belang ist ebenso wenig, wenn Lynch seinen brasilianischen Fans endlos Autogramme auf Bücher, CDs oder auf die nackte Haut schreibt oder wenn er, drapiert vor einem roten Vorhang à la Twin Peaks, endlos über seine Technik des „transzendentales Meditieren“ schwadroniert – echtes Glück, so Lynch, liegt nämlich nicht „irgendwo da draußen“, sondern im Inneren. Die David-Lynch-Foundation hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Technik zu verbreiten und so den Weltfrieden voranzubringen. Angesichts seines leicht debil wirkenden Grinsens ist man sich aber nicht sicher, ob man dieselbe Transzendentalstufe wie Lynch erreichen möchte. Und auch Lynchs Happiness kommt schließlich im stockenden Verkehr von São Paulo an seine Grenzen: „Wow“, sagt Lynch, „somebody will have to fix the Traffic Situaton...“, als er auf dem Weg zum Flughafen feststeckt.

Nach dem Film fühle ich mich nicht wie nach einer gelungenen Meditation, dieser ärgerliche Film hat mich angestrengt und müde gemacht. Da kommt eine hübsche junge Dame auf mich zu und drückt mir einen Zettel in die Hand: „Meditacão Transcendental“ – Saúde, Creatividade, Felicidade, Paz. Jeden Montag um 20.30 gibt es eine kostenlose Einführung. Ich werde es mir überlegen.

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