In São Paulo beginnt heute das 33. „Mostra“ – eines der größten Filmfestivals Südamerikas. Dabei tritt der Kontinent, was wichtige Festivals angeht, kaum in Erscheinung. Und das trotz der immer größeren Aufmerksamkeit für die Filme des Kontinents. Die konnten schließlich zuletzt bei der Berlinale die Goldenen Bären abräumen: Dieses Jahr gewann La Teta Asustada aus Peru , 2008 Tropa de Elite über die ausufernde Polizeigewalt in den Favelas von Rio de Janeiro. Dennoch bleibt das einzige „A-Festival“ weiterhin das jährliche internationale Filmfestival in Mar del Plata/ Argentinien, das seit 1954 existiert. Aber die Filmindustrie auf dem Kontinent insgesamt holt auf – besonders im Riesenland Brasilien.
Das Mostra setzt dabei konsequent auf junge Regisseure. 88 Filme laufen im Hauptwettbewerb, an dem ausschließlich Jungtalente teilnehmen. Daneben steht noch ein eigener brasilianischer Wettbewerb mit 16 Teilnehmern.
In der „Perspektive“ laufen dagegen eben so viele große und erfolgreiche europäische und internationale Filme, wie auch Unbekanntere und wenig Etablierte. Obwohl São Paulo über eine reiche Kinoszene und einige erlesene Programmkinos verfügt, ist das Filmfestival damit auch Chance für die Einwohner des 20-Millionen-Ballungsraums, gebündelt europäische und internationale Filme zu sehen. Dazu kommt noch eine brasilianische Perspektive mit sage und schreibe fast 50 Filmen.
Abgerundet wird das Programm mit einem Kurzfilmprogramm, einem „Schweden-Special“, das sich unter anderem den Filmen des Bergmann-Zeitgenossen Hasse Ekman widmet sowie gleich zwei Retrospektiven: Theo Angelopoulos und Gian Vittorio Baldi.
Kommentare ( 1 )
Ein Schweden Special in Sao Paulo...ein wirklich ungewöhnliches Setting. Da wirken die Filme bestimmt nochmal ganz anders. Auch die Schwermütigkeit von Angelopoulos. Bin sehr gespannt! Vielleicht gibts ja auch ein paar Digi- oder Hasselblatt Fotos : )
Posted by Andreas | 25.10.09 14:16