Sao Paulo 2009: "L’insurgée" (Restless) von Laurant Perreau

L349.jpg

Die 18jährige Claire lebt nach dem Tod ihrer Mutter alleine mit ihrem ungeliebten Großvater (der Regisseur konnte dafür den großen Michael Picccoli gewinnen) zusammen. Der Weltkriegsveteran ist unzugänglich und lässt sie, abgesehen von gelegentlichen autoritären Anwandlungen, allein. Claire ist auf der Suche nach sich selbst, was in der Einsamkeit der herbstlich gestimmten Bretagne kein leichtes Unterfangen ist.

Ihre Karriere als Schwimmprofi gerät durch ihre emotionalen Schwankungen ins Schlingern. Als sie den Einzelgänger Thomas mit dem seltsamen Beruf trifft – er sitzt an den Überwachungskameras eines kleinen Spielkasinos – verliebt sie sich zwar, kann aber seine Nähe nicht aushalten. Thomas träumt von Reisen in die weite Welt, aber Claire weiß, dass erst mit sich selbst ins Reine kommen muss. Erst als Thomas die Bretagne verlässt und sie plötzlich in seine leergeräumte Wohnung kommt, schmerzt sie der Verlust. Als ihr Großvater nach einem Sturz im Krankenhaus behandelt wird, kommen sich die beiden zum ersten Mal nahe.

Auch wenn die Geschichte insgesamt sehr formal konstruiert ist und die Kameraführung manchmal zu bemüht die Gefühlslage der „rastlosen“ Claire nachvollziehen will - Laurant Perreau hat einen schönen, sehenswerten Film gemacht, der neben dem „Mostra“ bereits 2009 in Locarno gezeigt wurde.

Kommentiere den Film oder den Eintrag

Impressum