Filmschulfest München 2008:
Die Preisträger

Auf einer stimmungsvollen Abschlussgala wurden gestern Abend die Preisträger des Filmschulfest 2008 verkündet. Locker und professionell wurde die Gala von Christoph Gröner und Christina Wolf moderiert, die schon für die Leitung der Question & Answer Sessions zu den Kurzfilmprogrammen der letzten Woche einen eigenen Preis verdient hätten. Nicht nur hier war das Filmschulfest einem A-Fesitival wie der Berlinale nicht nur ebenbürtig sondern eine Kopflänge voraus. So war das abwechslungsreiche Filmprogramm durchweg von hoher Qualität und wusste immer wieder von neuem zu überraschen.

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Liu Chui-jan in "A Day in a life

Entsprechend schwer muss der Jury unter der Leitung von Marc Rothemund die Preisvergabe gefallen sein. Den Preis für den besten Film bekam Zune Kwok für seinen beeindruckenden Kurzfilm "A day in a life".

Der Jungregisseur aus Hong Kong schildert den harten Arbeitsalltag einer alten Frau, die trotz ihres hohen Alters von früh morgens bis spät abends auf dem Fischmarkt arbeitet oder Müll sammelt, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Enkelin bestreiten zu können. In der Begründung der Jury heißt es: ""A day in a life" ist eine Geschichte über Hoffnung und Würde, die poetisch, aufrichtig und mit Respekt erzählt wird. Dem Film gelingt es mit seiner sensiblen filmischen Handschrift die Herzen des Publikums zu berühren."

Da es an ebenbürtigen Filmen nicht mangelte, vergab Marc Rothemund spontan einen Spezialpreis des Jury Präsidenten an die israelische Regisseurin Mirey Brantz für "6.5 minute in Tel Aviv".

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Roeland Wiesnekker in "Auf der Strecke"

Am deutlichsten räumte aber "Auf der Strecke" von Retto Caffi ab. Für ihn gab es gleich drei Preise: Bestes Drehbuch, Pro7 Nachwuchspreis für beste Regie und Beste deutsche Produktion. In der treffenden Begründung heißt es u. a.: "Ein Kaufhausdetektiv hat sich in eine Verkäuferin verliebt und lässt den vermeintlichen Rivalen im Stich, als dieser in der U-Bahn von Jugendlichen attackiert wird und seinen tödlichen Verletzungen erliegt. Ausgerechnet dieses Ereignis bringt die Frau dem bisher unglücklich Verliebten näher. Die Geschichte wirkt nicht konstruiert, wird von hervorragenden Schauspielern getragen und sehr genau beobachtet erzählt."

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