Es geht um das Schicksal mehrerer Frauen, die sich gemeinsam im Gefängnis befinden: Isa (Verónica Echegui), eine drogenabhängige, junge Mutter, die einen Banküberfall begangen hat, Dolores, die ihren gewalttätigen Ehemann umgebracht hat und die labile Prostituierte Rosa, die von der grossen Liebe träumt, aber immer an die falschen Männer gerät.

Zwar werden von der spanischen Regisseurin Belén Marcias Themen wie Drogensucht, Aids und Gewalt im Gefängnis durchaus angeschnitten, die Darstellung verbleibt aber zu häufig nur an der Oberfläche. Viel Raum bekommt dagegen die Gemeinschaft zwischen den Frauen, die stark idealisiert geschildert wird. Überhaupt bedient sich der Film all zu oft aus dem Klischeevorrat: Zwar gibt es auch in diesem Gefängnis gemeine Wärterinnen ohne Herz, aber zum Glück arbeiten hier auch wahre Engel in Menschengestalt, die einfach nur Gutes tun wollen.

Besonders der Erzählstrang um die neue Wärterin Mar, die sich nicht etwa den strengen Anstaltsregeln unterwift, sondern statt dessen all ihr Herzblut in eine Gefängnistheatergruppe investiert und für "ihre Mädels" durchs Feuer geht, hat die Grenze zum Kitsch mehrfach überschritten. Und auch die Entwicklung der Hauptfigur Isa wirkt plakativ und nicht immer nachvollziehbar. Ebenfalls störend bleibt auch der aufdringliche Einsatz der Filmmusik in Erinnerung, bei dem gerne einmal Schlüsselszenen mit schmachtenden Flamencoklängen unterlegt werden. Sowohl von der Ästethik als auch von der Geschichte her erinnerte das Dargebotene viel zu oft an eine Telenovela, die den Eindruck vermittelt, dass es gar nicht so schlimm im Frauengefängniss ist