"Corroboree" von Ben Hackworth

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Gäääääääääääääääääääääähn!

"3 Dias" war ja schon ein Reinfall, aber noch unterhaltsam gegen diese 96minütige Lebenszeitverschwendung. Ein ärgerliches, prätentiöses, und pseudointellektuelles Filmkunstwerk, das man sich AUF KEINEN FALL anschauen sollte (und dabei bin ich eigentlich ein gutmütiger Typ).

Die Story klingt noch interessant: ein junger Schauspieler (Conor O'Hanlon als er selbst) erhält den Auftrag, in ein Haus aufs Land zu kommen, wo ein sterbender Regisseur mit Conor als Alter Ego und 4 Frauen Teile seines Lebens nachspielen und auf Film festhalten möchte. Am Anfang ist das auch noch witzig anzuschauen: der planlose aber immer coole Conor improvisiert Szenen, Zettel mit Monologfragmenten werden gezückt und oft kann man nicht mehr unterscheiden: spielen die jetzt nach Vorgabe, oder unterhalten sie sich einfach? Aber spätestens nach 15 Minuten hat man dieses Spiel durchschaut und wartet, dass etwas passiert. Nur: es passiert nichts.

Zäh wie Gummi ziehen sich die einzelnen Szenen dahin (masochistisch hab ich es bis zum Ende ertragen), was neben der penetrant bedeutungsschwangeren Atmosphäre nicht zuletzt am fehlenden Talent des Hauptdarstellers liegt (Goldfische beobachten ist abwechslungsreicher - denn die haben ähnlich viel Ausdrucksvermögen, drehen aber keine Filme). Einziger Lichtblick: das tolle Setting eines verwinkelten Hauses, dessen Topographie nie wirklich klar wird und die beeindruckenden Bilder der Darsteller vor riesigen Bäumen, dunklen Hecken und im angrenzenden Wald (nur kommt das schon wieder so bedeutungsschwer daher....).

Es müssen nicht immer linearer Erzählfluss und klare Figuren sein, aber der absurde Schwachsinn, der hier als ambitionierte Filmkunst verkauft wird (siehe die Beschreibung im Berlinaleprogramm), schlägt dem Forums-Fass wirklich den Boden aus. Und natürlich kann man in diesem Film viel hineininterpretieren (es geht latent homoerotisch zur Sache, geheimnisvoll schweigsam und immer furchtbar bedeutungsschwanger wie bspw. im Schlussbild: nach dem Tod des Regisseurs steht der junge Schauspieler mit dessen Blut beschmiert, nackt vor der dichten Hecke, die das Haus umschließt und die Kamera fährt langsam heraus), man sollte es aber einfach lassen, denn Schwachsinn wie dieser Film ist nicht nur langweilig, Zeit- und Geldverschwendung sondern vor allem eins: ärgerlich.

Kommentare ( 5 )

...nach gutmütigkeit hört sich das tatsächlich nicht mehr an...dir scheint er wirklich sehr gefallen zu haben ;)

Ja, gib's ihm. Scheiße muss man auch so nennen dürfen. Da bin ich ja froh, dass ich im Forum dieses Jahr, bis jetzt, mehr Glück habe. Die sind ja wirklich immer für Überraschungen gut. In beide Richtungen allerdings...

Oho! Du machst mir ja meinen Ruf als das "Fallbeil des festivalblogs". Directors of the world: be afraid, be very afraid!

alter, kotz dich aus. recht so. den film werde ich mich niemals ansehen, ich schwöre!

... und wenn jemand von euch reingeht, werd ich ihm persönlich die ohren lang ziehen! ich schwör zurück. wer sich den reinzieht wird von mir persönlich mit mindestens 5 stunden musikantenstadel bestraft!

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Titel

Orignaltitel

Corroboree

Credits

Regisseur

Ben Hackworth

Schauspieler

Jethro Cave

Rebecca Frith

Natasha Herbert

Susan Lyons

Jane McArthur

Margaret Mills

Conor O'Hanlon

Ian Scott

Land

Flagge AustralienAustralien

Jahr

2007

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