Ueber morgen - Wie wollen wir Leben?

UM_Logo_SL_Gross_CMYK.jpg

Filmvestival der "Aktion Mensch" startet in Berlin


„Utopien, Träume, Weltenentwürfe" lautet der Untertitel des ueber morgen-Filmfestivals, das vom 1. bis zum 11. November mit insgesamt dreizehn Spiel- und Dokumentarfilmen in Berlin startet. Die „Aktion Mensch" und zahlreiche Kooperationspartner stellen mit diesem Festival die entscheidende Frage: Wie wollen wir leben? Nach dem Auftakt in der Hauptstadt, die Berliner Festivalkinos sind das „Filmtheater am Friedrichshain" und das „Broadway", geht das Festival bis zum Juni 2008 auf Tour durch 100 deutsche Städte. Hier die Berlin-Termine des ueber morgen-Festivals.

Die 13 Filme des ueber morgen-Festivals:

„A Scanner Darkly“ (Der dunkle Schirm) von Richard Linklater USA, 2006

Undercover-Ermittler Fred erhält den Auftrag, einen gewissen Bob Arctor zu observieren - der niemand anderes ist als er selbst. Richard Linklater verfilmt den legendären Roman von Kultautor Philip K. Dick mit Stars wie Winona Ryder, Keanu Reeves, Robert Downey Jr. und Woody Harrelson, doch mit der Technik eines Animationsfilms. In überwältigender visueller Ästhetik Linklater zeichnet das düstere Bild eines paranoiden Überwachungsstaates.


„Smell of Paradise“ (Der Duft des Paradieses) von Mariusz Pilis und Marcin Mamon, Polen/Niederlande 2005

Im Kampf für eine vom Islam dominierte Gesellschaft gehen Religion und Politik eine unheilvolle Allianz ein.. „Der Duft des Paradieses“ nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu den politischen Brennpunkten rund um den Globus.


„Eggesin möglicherweise“ von Olaf Winkler und Dirk Heth, Deutschland 2006
Zu Zeiten der DDR waren in Eggesin 27.000 Soldaten stationiert. Dann kam die Wende und der Standort wurde aufgelöst. Die örtliche Wirtschaft brach zusammen, junge Leute wandern ab. Mehr als ein Drittel der Einwohner sind bereits fort, weitere dreißig Prozent sollen noch folgen. Doch die Bürger von Eggesin resignieren nicht. Sie versuchen, sich zu organisieren und mit Einfallsreichtum das Beste aus ihrer Situation zu machen.


„Gelée Royale - der Staat bin ich“ von Antje Knapp, Deutschland 2004

Ob Stadtviertel, Insel, Wohnzimmer oder Tischplatte: nichts ist zu klein, um nicht ein eigener Staat werden zu können. Selbsternannte Monarchen präsentieren ihre Wohnzimmerutopien, deutsche Amtsträger philosophieren über Deutschland und Bewohner des »Freistaat Christiania« in Kopenhagen berichten aus ihrer basisdemokratischen und autonomen Gemeinschaft, die seit 35 Jahren existiert, aber mittlerweile gegen die konservative dänische Regierung ums Überleben kämpft.


„Hinter dem Zuckervorhang“ (El Télon de Azúcar) von Camila Guzmán Urzúa, Kuba/Spanien/Frankreich 2006

Fidel geht es schlecht und vielen Kubanern geht es auch nicht gerade gut. Von revolutionärer Begeisterung ist seit dem Wegfall der großzügigen Wirtschaftshilfe durch die Sowjetunion nicht mehr viel zu spüren. Camila Guzmán Urzúa wuchs in den Achtzigern in Kuba auf. Sie zeichnet ein wehmütiges Bild vergangener Ideale von sozialer Gleichheit, Erfüllung aller Grundbedürfnisse durch den Staat die einer tiefgreifenden Desillusionierung gewichen sind.


“I Broke my Future - Paradies Europa” von Carla Gunnesch, Deutschland 2006

Demokratie, soziale Versorgung, Wohlstand - was für uns Selbstverständlichkeiten sind, klingt für viele Menschen außerhalb der »Festung Europa« wie das leibhaftige Paradies. Hunderttausende versuchen jedes Jahr, als Asylbewerber oder Illegale die Grenzen zur EU zu überwinden. Die Dokumentation begleitet vier junge Afrikaner in Berlin, deren Träume längst zerbrochen sind. Ihr Alltag besteht aus Angst vor Kontrollen, Ausbeutung als illegale Arbeitskraft und der schwindenden Hoffnung auf eine Lebensperspektive.


„Jesus Camp“ von Heidi Ewing und Rachel Grady, USA 2006

Becky Fischer, die sich selbst stolz als radikale Christin bezeichnet, hat einen Traum: Sie will Kinder im Alter von fünf bis zwölf auf den großen Kampf mit Nicht- und Andersgläubigen vorbereiten. Schließlich, so Becky, wissen Christen wie sie die Wahrheit und alle anderen nicht. In knapp 90 Minuten zeigen Heidi Ewing und Rachel Grady, wie der Glaube zur Manipulation ausgenutzt werden kann.


„Lip oder die Macht der Phantasie“ (Les Lip) von Christian Rouaud, Frankreich 2007

1973 beginnt in der französischen Stadt Besançon ein soziales Experiment: Weil die Arbeiter der Uhrenfabrik Lip um ihre Arbeitsplätze fürchten, besetzen sie ihre Fabrik und übernehmen die Uhrenproduktion in Eigenregie. Zwei Jahre lang gelingt es ihnen, die Produktion weiterzuführen, Konzepte selbstbestimmter und gleichberechtigter Arbeit zu erproben und Entlassungen zu verhindern, bis die Fabrik 1975 zerschlagen wird.


„Menschen, Träume, Taten“ von Andreas Stiglmayr, Deutschland 2006

43 Frauen, 35 Männer und 33 Kinder haben sich den Traum vom selbstbestimmten Leben erfüllt: Seit zehn Jahren leben sie zusammen im Ökodorf »Sieben Linden«. Ihr Gesellschaftsentwurf basiert auf genossenschaftlichem Eigentum, Mitbestimmungsrecht, Gemeinschaftskultur und Selbstversorgung. Dass Selbstbestimmung nicht mit paradiesischen Zuständen gleichzusetzen ist, zeigt Andreas Stiglmayr, der auch Probleme des Zusammenlebens nicht ausspart.


„Mit 25 geht's bergab“ von Milka Pavlicévic und André Schäfer, Deutschland 2005

Mit 25 hat der menschliche Körper seinen Leistungshöhepunkt erreicht und beginnt danach zu altern. Diesen Prozess versucht die weltweite Schönheitsindustrie mit Cremes und Chirurgie zu stoppen - und verdient daran Milliarden. Für viele Menschen ist der eigene Körper ihr wichtigstes Projekt. Ist Altern eine Krankheit? Ist eine Gesellschaft denkbar, in der es nur noch schöne Menschen gibt?


„The Wild Blue Yonder“ von Werner Herzog, Deutschland 2005

Filmemacher Werner Herzog erzählt in »The Wild Blue Yonder« die Geschichte zweier hoffnungsloser Begegnungen mit der jeweils anderen Art. Zwischen verlorenen Aliens, im All treibenden Astronauten und Astrophysikern, die über interplanetarische Super-Highways spekulieren, entdeckt er die gefährdete Schönheit des Planeten Erde.


„Unser Planet“ (The Planet) von Michael Stenberg, Linus Torell und Johan Söderberg, Schweden/Norwegen/Dänemark 2006

Bis 2010 werden sieben Milliarden Menschen die Erde bevölkern, 2050 sollen es neun Milliarden sein. Sie alle auf dem Niveau der westlichen Industrieländer zu versorgen, würde die Ressourcen von fünf Planeten erfordern. Müssen wir radikale Abstriche an unserem Lebensstandard vornehmen, um das Überleben aller zu sichern? Ist die Menschheit zu einem Kurswechsel überhaupt fähig?


„Verschwörung der Herzen“ (Kabal i hjerter) von Oyvind Sanberg, Norwegen 2006

Kåre Morten und Per, zwei Freunde mit Down-Syndrom, führen im norwegischen Bergen ein ganz normales Leben, bis Kåre Morten sich in Maybritt verliebt. Zwischen Herzklopfen, Liebesbriefen und einer skeptischen Mutter lernt er, mit seinen Gefühlen umzugehen und vor Problemen nicht wegzulaufen.

Kommentiere den Film oder den Eintrag

Impressum