Ran an die Arbeit

„Work! Don’t Work“ - 2. Filmfestival Münster

Ist das Unternehmen ein Haifischbecken, in dem bis aufs Blut um Positionen und Macht gekämpft wird? Wie tragisch ist das Los Tausender namenloser Menschen, die im Sog des Swissair-Niedergangs nicht nur Haus und Job verlieren, sondern auch den Glauben an ihr Musterland, die Schweiz? „Work! Don’t Work!“ heißt der Titel des europäischen Spielfilmwettbewerbs beim diesjährigen Filmfestival Münster (17.-21. Oktober). Acht Werke – vom Thriller über Musikfilm bis zum Sozialdrama – zeigen alle Aspekte von Arbeit – auch Liebe und Freundschaft, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit und zeichnen sich durch ihre künstlerische Originalität aus. Der Regiepreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Das komplette Programm des 12. Filmfestivals Münster ist unter: http://www.filmfestival-muenster.de abrufbar.

Im deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb, dem Klassiker und Publikumsliebling des Festivals, zeigen junge Filmemacher und Filmemacherinnen ihre Arbeiten, die an Filmhochschulen oder unabhängig davon entstanden. 52 Kurzfilme – von der charmanten Fingerübung bis zur poetischen Dokumentation von Filmpreisträgern wie Rainer Komers – konkurrieren um den mit 5.000 Euro dotierten Großen Preis der Filmwerkstatt, gestiftet von der Grimm & Partner Unternehmens- und Wirtschaftsberatung, den Förderpreis des WDR Studio Münster in Höhe von 2.500 Euro und den Publikumspreis (1.000 Euro), gestiftet von den Münsterschen Filmtheater Betrieben. Inspiriert durch das Thema Arbeit wurde erstmalig eine Schülerjury aus den Abgangsklassen der Haupt- und Realschulen in Münster eingeladen, die aus den Schulvorführungen einen Preis für den besten Kurzfilm über Arbeitslust und -frust verleiht.

Einmalig in Deutschland ist die Sektion „Filmspiegel“ mit den aktuellsten und herausragenden Produktionen aller Genres aus den Niederlanden, die eine einzigartige Handschrift haben.

Im Rahmenprogramm zeigt ein kurzer Gang durch die Spielfilmgeschichte die wahren „Helden und Heldinnen der Arbeit“ – wie immer ist es ein Genuss, mit Filmwissenschaftler Dr. Hans Gerhold den Bogen von „Kuhle Wampe“ (D 1932) über „Karbid und Sauerampfer“ (DDR 1963) bis zu Kaurismäkis „Mann ohne Vergangenheit“ (SF 2002) zu schlagen.

Die Reihe „Münster Connection“ ist den Filmschaffenden der Region – vom begabten Amateur bis zum alten Profi – aus dem Umfeld der Filmwerkstatt, der Kunstakademie oder der FH Design gewidmet. In diesem Rahmen ist auch ein Preview des neuen Films von Peter Lilienthal zu sehen, der in Co-Produktion mit der Filmwerkstatt entstand: „Camilo – Der lange Weg zum Ungehorsam“ ist eine engagierte Dokumentation über den ersten offiziellen Deserteur des zweiten Irakkriegs.

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