"The inner Life of Martin Frost" von Paul Auster

Das Problem mit Literaturverfilmungen ist kein Neues. Der Leser hat sich seine Vision von einem Buch gemacht und seine eigenen Figuren erschaffen. Im Film ist aber alles ganz anders. Dieser bekommt dann gegenüber der Leseerfahrung eine „destruktive“ Kraft, gegen die man sich wehrt. Der Film wird dem Buch nicht gerecht, denkt man und ärgert sich, einen Teil seiner Vorstellungskraft im Kino verloren zu haben.

Nicht gerade selten wehrt sich auch die Autorenseite gegen Verfilmungen ihrer Werke. Natürlich haben auch sie eine ganz bestimmte Vorstellung, eine Idee, die sie mit dem Buch verfolgen. Es ist verständlich, dass sie sich freuen würden, wenn in der Verfilmung ihres Schriftstücks etwas davon auf der Leinwand wiederzufinden ist.

Ein besonderer Fall ist, wenn der Autor die Geschicke selbst in die Hand nimmt und seinen eigenen Roman verfilmt. Kann man dann noch sagen: der Film wird dem Buch nicht gerecht? Dies ist mein Dilemma. Es ist schon einige Zeit her, dass ich Paul Austers „The inner Life of Martin Frost“ gelesen habe. Ich kann mich aber noch erinnern, dass mich die Figuren und das Wechselspiel von Fiktion und Realität fasziniert und berührt haben. Dem Film „The inner Life of Martin Frost“ von Paus Auster nach dem Roman „The inner Life of Martin Frost“ von Paul Auster stehe ich dagegen hilflos gegenüber. David Thewlis spielt den Autoren Martin Frost und Irène Jacob seine imaginierte Muse Claire. Bekannt wurde David Thewlis mit der Hauptrolle in Mike Leighs mehrfach ausgezeichneten Film „Naked“ (1993). Die bekannteste (Doppel-)Rolle der schweizer Schauspielerin Irène Jacob war sicherlich die von Weronika/Véronique in Krzysztof Kieslowskis „The Double Life of Veronique“. Die Hauptdarsteller sind also nicht ohne Meriten. Trotzdem bleibt ihr Spiel steif und in keinem Moment können sie mir im Film Austers Welt erschließen. Manche Szenen wirken in ihrer Gespieltheit auf mich sogar unfreiwillig komisch. Es bleibt nicht bei einem Blick auf die Uhr, um festzustellen, wann wir aus dem Film entlassen werde.
Auf der Pressekonferenz ist der amerikanische Autor, mit seinen Werk dagegen voll zufrieden. Nach der Regiearbeit in Lulu on the Bridge und der Co-Regie in Smoke und Blue in the Face, hält er „The inner Life of Martin Frost“ für sein gelungenstes Werk. Die Zeit am Set ist für ihn eine der besten Episoden seines Lebens. Kritikern hält er generell entgegen, zu verbissen und nicht entspannt genug an ein Kunstwerk heranzugehen. Auf der anderen Seite war es vielleicht die entspannte Familienatmosphäre am Set (in einer Nebenrolle ist auch seine Tochter Sophie Auster zu sehen), dass sich im Film kein Spannungsbogen aufbaut und man das Gefühl hat, Zuschauer einer Theaterimprovisation zu sein.

Kommentare ( 6 )

Kann ich mir leider gut vorstellen, dass dieser Film ein Reinfall ist. Bin ja ein großer Auster Fan gewesen, vielleicht hat er mich sogar zum Schreiben gebracht (nein, nicht vielleicht, ganz sicher), aber ebenso enttäuscht war ich vor ein paar jahren über seinen - man kann es nicht anders sagen - erbärmlichen Versuch Kino zu machen mit Lulu on the Bridge. Ein übler Film, der es zum ersten Mal schaffte, dass ich mich im Kino für den künstlerischen Output von jemand anderen schämte und psychosomatische Schweißausbrüche bekam.

Danach hat er leider auch nur noch mittelmässige Bücher geschrieben. Hatte eigentlich gedacht der totale Flop von Lulu hätte ihn kuriert und nun macht er einen neuen Film. Und dann auch noch in totaler Selbstrefrentialität einen aus einem eigenen Buch. Das ist frech und, ja, peinlich.
Ohne Frage ist Smoke ein toller Film, aber da hat er auch nur das Drehbuch geschrieben und war sowas wie Produktionsassi von Wayne Wang. Mehr nicht. Und das war gut so.

Generell ist gegen Literaturverfilmungen nichts zu sagen, sie geben dem Ursprungswerk eine weitere Facette oder bieten - durch die zeitliche Limitierung und auch dramaturgisch andere Machart im Kino - eine Interpretation an. Sie sind aber immer ein Kunstwerk für sich. "Based on" ist deswegen meist auch die korrekte Bezeichung. Und es gibt ja viele gelungene Fälle solcher Lit-Flicks. Von Shining, über beide Ripley Filme, James Bond, Bourne, High Fidelity, Der Stille Amerikaner undundund.

Ich kenne diese Auster Geschichte gar nicht, muss nach den von mir mehrfach gelesenen Lieblingstitlen wie Leviathan, Moon Palace und New York Trilogy entstanden sein. Seis drum, ich werde nicht nochmal so schwitzen im Kino und mich schämen für meine alte Liebe Auster, wie für meine fiesen Popper-Frisuren in den 80ern. Schade Paule, aber von jetzt an musst du allein weiter...

ja, du hast recht. "based on" scheint mir auch immer der vielversprechenste ansatz und ohne zweifel gibt es auch viele gelungene literaturverfilmungen. das gerade auster so danebenhaut schmerzt auch mich noch mehr, weil ich seine wirklich bücher genossen habe. dazu kommt, das film business und buch business ganz anders funktionieren und nicht jeden autoren, der sonst ja so aussehen kann "wie ein eimer" ;), rückt der scheinwerfer in ein besseres licht.

aber gut aussehen tut der auster ja, daran ist sein film oder die promotion für seinen film ja sicher nicht gescheitert. und seine frau und erst seine tochter, die sind auch schön. aber schön ode nicht, am ende zählt der film oder das buch. deswegen gibts soviele eimer, die tolle bücher schreiben und filme machen...

I ♥ david thewlis .

ola!!!

en mi opinion, o hay mejor actor que david thewlis.
en cualquier papel que le pongan se desarrolla al maximo!!!!!!

hppanda_799@hotmail.com

olap!!!

weno pue aunke nomas tengo 14 años y no le se mucho al ingles, en mi opinion, david thewlis es uno de los mejores actores ke tiene la pantalla grande y lo deben d cuidar he...

el es uno de los que en cualquier cosa que les pongan brillan.

pues me encantaria ponerme elgun dia en contacto con el aunque sea platicar
por la red, la neta lo admiro.

me gusta mucho su trabajo...
ojala y me pudieran aser caso a mi suplica
que pusieran una pagina que el
aya creado,aunque con tanto trabajo no podra pero me encantaria y se que muchas personas piensan igual que yo!
porfavor ponagan su correo o algo!!!!

gracias...

asta entonses...

*travesura realizada*

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Titel

Orignaltitel

The Inner Life of Martin Frost

Credits

Regisseur

Paul Auster

Schauspieler

Sophie Auster

Michael Imperioli

Irène Jacob

David Thewlis

Drehbuch

Kamera

Christophe Beaucarne

Musik

Laurent Petitgand

Land

Flagge FrankreichFrankreich

Flagge PortugalPortugal

Flagge SpanienSpanien

Jahr

2007

Dauer

93 min.

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