Ein roter Teppich am Atlantik

Bereits der Fussweg zur gestrigen Eroeffnung des 55. Filmfestivals in San Sebastian war bei strahlendem Sonnenschein ein echtes Vergnügen. Am Kursaal angekommen ein tadellos gepflegter roter Teppich und die gewohnte Hektik der Journalisten und Fotographen, die sich strategisch günstig um selbigen platziert hatten. Internationale Stars waren beim anschliessenden Schaulaufen zwar rar, dafür gab es aber jede Menge Filmschaffende aus Spanien zu bewundern. Zur Freude aller Prominentenjaeger haben sich zudem für die kommende Woche als Celebrity-Highlights noch Richard Gere und Liv Ullmann angesagt, die für ihr Lebenswerk geehrt werden sollen. Auch die Anwesenheit von Demi Moore und Samuel L. Jackson ist zumindest angekündigt worden. Dafür gehörte gestern Abend dann die ganze Aufmerksamkeit der Presse dem Auftritt des Jurymitglieds Paul Auster.
Als Rahmenprogramm gab es bunte Videoinstallationen und merkwürdige Tanzeinlagen, die leichte Erinnerungen ans Fernsehballett aufkommen liessen. Quasi zur Abkühlung nach dem ganzen Glamour lief dann als Eröffnungsfilm "Eastern Promises" von David Cronenberg, ein duesterer Mafiafilm im heutigen London, mit dem Cronenberg seinen Ruf als Freund exessiver Gewalt- und Ekelszenen mit Leichtigkeit weiter festigen konnte. Eine ausführliche Filmkritik folgt in Kürze.
Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich auch die anschliessende Premierenfeier im nobelen Hotel Maria Christina und die dort auch in diesem Jahr wieder gereichten Häppchen. Ein Rätsel bleibt allerdings auch diesesmal, warum die ausgeschenkten Gratisgetränke von so minderer Qualität sind, dass sich alle Jahre wieder ein Grossteil der Filmkritiker am nächsten Morgen mit extremen Schwächungserscheinungen herumquälen muss.

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