Neo-Noir, Lügen und Spione in Berlin

Soderberghs neuer Film "The Good German" mit George Clooney in der Hauptrolle ist eine Hommage an die alten Noir Filme und optisch inpiriert durch "Der Dritte Mann" oder "'Casablanca" und die Figuren erinnern nicht zufällig an Orson Welles, Fassbinders Veronika Voss oder den guten alten Bösewicht Peter Lorre. Er wird im Wettbewerb der Berlinale laufen.

In den USA bereits angelaufen und mit gemischten Kritiken bedacht, wird "The Good German" auf der Berlinale dennoch Aufsehen erregen, einfach weil er in den Ruinen unserer Stadt nach dem Krieg spielt und weil die Darsteller Clooney, Cate Blanchett und Tobey Maguire Hoffnungen auf die jedes Jahr heiß diskutierten Starbesuche wecken, mit dem die Berlinale immer wieder gegen Cannes anstinken möchte.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Vorlage ist ein Roman von Joseph Kanon, der von einem amerikanischen Journalisten (Clooney) erzählt, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Potsdam zurückkehrt und dort seiner alten Liebe (Blanchett) begegnet. Mit dabei ein fieser Sadist, der mit Cate Blanchett fiese Sachen macht (Tobey Maguire) und diverse zwielichtige Typen. Es geht um die Jagd auf deutsche Wissenschaftler, die im beginnenden Kalten Krieg von den Amerikanern rekrutiert werden, damit die Russen sie nicht rekrutieren. Die Themens sind wie nicht anders zu erwarten Kriegsverbrechen, Ausbeutung, Vergewaltigung, Gewalt, Mord, Verschwörung und die Spionagespielchen zwischen Russen und Amerikanern.

Kritisiert wurde an dem Film vor allem, dass er sich in seiner Ästethik zu sehr selbst gefällt, alle alten Vorbilder zitiert und mit Soderberghs eigenen Hochglanzfilmen wie "Oceans Eleven" mischt, aber nichts wirklich neues schafft, ausser einen Neo-Noir Film, der mehr Gewalt und Sex, als es in den Orginalen in den 50er möglich war, auf der Leinwand zeigt.
Ich bin als Fan der 50er Jahre Filme trotzdem sehr gespannt...

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