Hana von Hirokazu Kore-Eda

Wie für Oliver Stone war auch für den japanischen Regisseur Hirokazu Kore-Eda der 11. September Auslöser, um seinen neuesten Film zu drehen. Während aber Oliver Stone mit World Trade Center das offensichtliche verfilmt hat, ist "Hana" eine im 18. Jahrhundert angesiedelte Parabel über die Rache. Das Motiv der Rache war es, das Kore-Eda nach 9/11 am meisten beschäftigt hat und so empfand er es als nahe liegend einen Film über Samurai zu machen, eine Kaste für die "Rache" eine Daseinsberechtigung war.

Der junge, nicht sonderlich geschickte Samurai Sozaemon (Junichi Okada) lebt seit drei Jahren in Edo (heute Tokio), auf der Suche nach dem Mann, der seinen Vater in einem Disput getötet hat. Sozaemon will seinen Vater rächen, so wie dieser es auf dem Sterbebett von ihm verlangt hat. Doch der Wunsch des Vaters ist nicht das einzige was Sozaemon antreibt. Die Abwesenheit von Krieg in der Edo Periode brachte die Samuarai als Kriegerkaste in finanzielle Nöte. Da bei einem (berechtigen) Duell die Besitztümer des Unterlegenen auf den Gewinner übergingen, war Rache ein lukrativer Ausweg. Nur Pech für Sozaemon, dass er seinen lang gesuchten Feind genau dann findet, als er sich gerade verliebt hat und durch das Zusammenleben mit dem “einfachen Volk” den Wert des "Lebens" schätzen lernt.

Nicht frei von Sozialromatik ist Hana dennoch ein bemerkenswerter Film, der den Heldennimbus der Samurai auf humorvolle Weise dekonstruiert. Gerade die zeitliche Entfernung zu heutigen Konflikten, macht ihn außerdem zu einer sehr aktuellen Lektion über Sinn und Unsinn von Vergeltung.

Kommentare ( 1 )

in dem Episodenfilm 9/11 war der japanische Beitrag auch eine Fabel. Ein Soldat, der aus dem 2. Weltkrieg irre zurückkehrt und denkt, er ist eine Schlange und nur noch kriecht. Düsteres Ding...

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Titel

Orignaltitel

Hana yori mo naho

Englischer Titel

Hana

Credits

Regisseur

Hirokazu Koreeda

Schauspieler

Tadanobu Asano

Rie Miyazawa

Junichi Okada

Drehbuch

Land

Flagge JapanJapan

Dauer

127 min.

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